App-Strategie und Business-Integration

Die TouchPad-Pläne von HP

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Unternehmen können Apps selbst ausliefern

CIO.de: Wie werden Sie den Vertrieb von Apps organisieren?

Obermeier: Da haben wir einerseits den HP-Katalog mit den Apps, die wir heute zentral anbieten: Das sind für WebOS etwa 7.000, für das TouchPad rund 400. Beim Vertrieb muss man zwischen Consumern und Unternehmenskunden differenzieren. Consumer werden immer einen zentralen Shop brauchen, aus dem sie ihre Apps beziehen. Unternehmen, die ihre eigenen Apps oder Schnittstellen entwickeln, werden das natürlich selber ausliefern wollen und können.

CIO.de: Sie haben die Zahlen genannt: Es gibt - besonders im Vergleich zu iOS und Android - bisher nur wenige Anwendungen für WebOS. Geraten Sie damit nicht automatisch ins Hintertreffen?

Obermeier: Ich halte die absolute Zahl nicht für so relevant. Für uns sind einerseits die Steigerungsraten wichtig, also wie schnell der Bestand an Apps anwächst. Wir sehen momentan, dass die Entwickler unser WebOS annehmen und sind uns daher sicher, dass wir schon bald wesentlich mehr Apps anbieten können.

Es geht nicht nur um die absolute Zahl von Apps

Andererseits legen wir unseren Fokus viel stärker auf die Frage des Mehrwerts von Apps für den Endbenutzer. Wir bieten mit dem TouchPad eine Grundausstattung mit Kalender, E-Mail, Office-App und anderen Dingen, die absolut ausreicht, um mit dem Tablet produktiv zu arbeiten. Da finde ich, haben wir einen soliden Start hingelegt und werden das sukkzessive ausbauen. Und natürlich arbeiten wir daran, dass wir hoch-frequentierte Apps anderer Systeme baldmöglich für WebOS portieren.

CIO.de: Ihnen macht also die kleine Zahl von Apps keine Sorgen beim Start von WebOS und TouchPad?

Obermeier: Ich glaube nicht, dass in diesem sehr jungen Markt jeder sofort mit einem Setup kommen muss, das zu 1000 Prozent fertig ist. Man muss sich allerdings schnell auf die Wünsche von Unternehmen und Consumern einstellen. Für uns ist der Launch des TouchPads der Anfang einer ganzen Produktpalette von Geräten mit WebOS. Daher und angesichts unserer Steigerungsraten bei der Zahl an verfügbaren Apps bin ich mir sicher, dass wir uns erfolgreich in diesem Markt platzieren werden.

CIO.de: Es gibt Analysten, die Kaufinteressierten raten, zu warten, bis mehr Apps verfügbar sind. Was raten Sie?

Obermeier: Ich glaube, dass jetzt genau der richtige Moment ist einzusteigen. WebOS ist ein performantes und starkes Betriebssystem. Unsere Geräte bieten die Apps, die man für produktives Arbeiten braucht. Also kann man jetzt die Erfahrung machen, was wir zu bieten haben und wie unsere Produkte funktionieren.

CIO.de: Vielen Dank für das Gespräch.

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