IT-Führungskräfte

Die vier Rollen eines CIO

Martina Stauch hat eine Ausbildung zum persönlichen Coach und Systemischen Coach absolviert.

Die Rolle des Chief Innovation Officer

Heutzutage wird von CIOs erwartet, dass sie Innovationen vorantreiben, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschaffen. Gleichzeitig sollen sie schnellere, einfachere und günstigere Methoden finden, um Prozesse und Aufgaben effizienter zu gestalten und das Unternehmen so wettbewerbsfähig zu halten. Um dies umsetzen zu können, muss der CIO sein Business, seine Branche, aber auch die neuesten Technologien außerordentlich gut kennen und dies in die Organisation hineintragen.

Damit aus Ideen Innovationen werden, muss jedoch ein Kulturwandel in der Organisation stattfinden. Damit einhergehend sind auch Innovationsprozesse in der Organisation zu installieren. Dabei sind strenge Hierarchien und zu stark regulierende Strukturen kein Nährboden für Innovationen und die dafür erforderliche Kreativität. Fördern, Motivieren und Ausprobieren sowie ein Öffnen der Organisation auch in andere Geschäftsbereiche sind gefragt.

Auch finanzielle Unterstützung und Innovationsprogramme bestimmen maßgeblich für den Erfolg neuer Ideen. In Unternehmen, in denen diese nicht vorhanden sind, sind Innovationen zum Scheitern verurteilt - oder es bleiben nur gute Ideen, die niemals umgesetzt werden können. Ein CIO muss in der Lage sein, genau diese Veränderungsprozesse gegenüber dem Management zu vertreten und aktiv voranzutreiben.

CIOs sollten sich mit dem sogenannten "Open Innovation Process" befassen. Dieser erfordert eine Öffnung in Richtung Kunde und sozialen Netzwerken mit dem Ziel, die Kreativität und vorhandenes Wissen in die eigenen Prozesse zu integrieren. Um mit neuen Ideen oder Themen experimentieren zu können, muss jedoch ein Umfeld geschaffen werden, in dem Mitarbeiter in einem bestimmten Rahmen auch Fehler machen dürfen. Diese sind nicht nur unvermeidlich, sondern können zu wichtigen Erkenntnissen führen, die zuvor möglicherweise nicht bedacht wurden. So kann sprichwörtlich aus Fehlern gelernt werden. In einer Unternehmenskultur, in der Fehler tabu sind, kann es nicht zu Innovationen kommen.

Beispiel aus der Praxis: Ricardo Diaz, Leiter IT EnBW AGEnBW AG, sieht Innovation als einen Prozess und hat diesen fest in seiner Organisation verankert. Er fragt sich, welche innovativen Themen es für ihn auf dem Markt gibt, welche davon relevant sind und wie er für diese ein Sponsoring bekommen kann. Dabei wird das gesamte Team aktiv miteinbezogen. Beispielsweise existieren bei EnBW sogenannte Innovationsgutscheine, über die kleine Forschungs- oder Entwicklungsgelder bereitgestellt werden. Top-500-Firmenprofil für EnBW AG

Der Konzern fördert damit IT-Mitarbeiter, die innovative Themen vorstellen und diese vorantreiben wollen - und räumt ihnen entsprechende Freiräume ein. Des Weiteren werden regelmäßig Workshops mit Business-Partnern durchgeführt. Hierbei werden innovative Themen herausgearbeitet und dann gemeinsam mit der IT vorangetrieben.

Investitionen müssen sich natürlich lohnen. Deshalb sind eine erfolgreiche Umsetzung und die Akzeptanz bei den Mitarbeitern die wichtigsten Entscheidungskriterien. Oft ist der CIO auch derjenige, der die Innovationen als Erster einsetzt. Ricardo Diaz hat beispielsweise in seiner eigenen Organisation als Erster ein internes Social Media Tool genutzt, das nach positiven Erfahrungen nun konzernweit eingeführt werden soll.

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