Cloud Computing


Realität statt Powerpoint

Die Wahrheit über Cloud Computing

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zum Teil drastische Entscheidungen

Hartmut Jaeger, Geschäftsleistungsmitglied der PA Consulting Group.
Hartmut Jaeger, Geschäftsleistungsmitglied der PA Consulting Group.
Foto: Fotolia/Robert Mizerek

Eine bislang unbeantwortete Frage ist für Jaeger die der Integration von Daten aus der Cloud und intern betriebenen Anwendungen. "Was ist, wenn ich die Salesforce-Daten für mein BI-System nutzen möchte?" lautet hier die Gretchen-Fragen. Selbstverständlich werde die Branche auf diese Herausforderung reagieren und kreative Lösungen finden. Aber noch sei es nicht soweit. Derartige Fragen sind aus Sicht von PA genauso wichtig wie die viel häufiger aufgeworfenen Sicherheits- und Datenschutzbedenken.

Und über noch etwas sollten sich Unternehmen im Klaren sein, wenn sie wirklich auf breiter Linie IT-Services aus der Cloud beziehen wollen: Sie müssen zum Teil drastische Entscheidungen treffen. Beispielsweise die, ihre Hardware abzuschreiben und das bislang mit den Anwendungen betraute Personal entweder umzuschulen oder zu entlassen: "Ein Personalübergang ist in diesem Fall wohl kaum sinnvoll," so Jaeger, und die Konsequenzen aus diesen Entscheidungen seien "allenfalls bedingt rückabwickelbar".

Was sich ändern muss

Unter dem Strich wird sich die gesamte Unternehmenskultur verändern, wenn die interne IT verschwindet oder auf ein Minimum reduziert wird, bestätigt Jaeger. Die viel beschworene Trennung von "I" wie Information und "T" wie Technik werde dadurch ein Stück realer.

Verändern wird sich auch die Rolle des CIO. Nicht, dass diese Funktion überflüssig werde, beschwichtigt Jaeger, aber ein IT-Chef, der sich als RZ-Leiter begreife, werde durch das Cloud Computing definitiv obsolet. Ein "Chief Integration Officer" moderner Prägung müsse unter anderem dafür sorgen, dass der Bedarf konkret formuliert, die Leistungserbringung kontrolliert und die gelieferten Ergebnisse in die Enterprise-Systemen eingefügt werden.

Quelle: Computerwoche

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