Erst IT-Chef, jetzt Dozent

Die zweite CIO-Karriere

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Studenten zahlen 6300 Euro

Die Studenten absolvieren ihr Studium zwei Jahre lang neben der normalen Berufstätigkeit. Ihre zeitliche Belastung ist deswegen hoch: Montag bis Freitagmittag findet die reguläre Arbeit statt, Freitagmittag bis Sonnabendnachmittag sitzen sie in der Fachhochschule. Dazu kommen Klausuren, Hausarbeiten und Praxis-Reports, die sie außerhalb der Vorlesungen schreiben müssen.

Trotz alledem seien alle Studenten hoch motiviert, freut sich Hahnenfeld: "Sie wissen von Beginn an, worauf sie sich einlassen, niemand will eine Vorlesung verpassen." Wobei man auch wissen muss, dass der Aufbaustudiengang für sie nicht kostenlos ist. Die Studiengebühren schlagen für die vier Semester mit 6300 Euro zu Buche. "Für mich ist es schön, meine mehrjährige Erfahrung weitergeben zu können - positive, aber auch negative. Und ich mache weiter den Versuch, mit dem Beispiel Herkules andere Teile der Verwaltung zu bewegen, über PPP zumindest einmal nachzudenken", sagt Hahnenfeld über seine Lehrmotivation.

Kämpfen gegen ein Negativ-Image

Denn das scheint dringend nötig zu sein: "Nach wie vor bin ich ratlos, wenn ich merke, wie im Bereich der öffentlichen Verwaltung ohne fundiertes Wissen negativ über PPP geplappert wird. Aber nach wie vor bin ich auch verblüfft, wie viele ausländische Delegationen sich bei BWI im Stammsitz Meckenheim Rat holen." Besuche aus Deutschland seien hingegen eher selten. Dabei, so findet Hahnenfeld, könnte man die Herkules-Pläne doch gut als Vorbild für andere PPP-Projekte verwenden - "hervorragend geeignet" seien sie vor allem für PPP-Projekte aus dem IT-Bereich.

Das Herkules-Projekt ist für ihn dabei "wie eine große Modelleisenbahn": Einzelne Bahnübergänge oder Gleisanlagen könnten in anderer Umgebung nach ähnlichem Vorgehen als PPP-Projekte gebaut werden oder als bereits "verhandelte Blaupausen" die Basis für neue PPP-Verträge bilden.

Ginge es nach dem PPP-Experten, könnte so etwa das hochmoderne, redundant ausgelegte Weitverkehrsnetz von BWI die Grundlage für die Netze des Bundes bilden - oder auch als Kern-Netz für den digitalen Polizeifunk dienen. Der deutschlandweite IT-Service von BWI sollte ebenfalls von anderen genutzt werden. Und ganz bestimmt seien die "lessons learned" von Herkules für künftige PPP-Verträge hilfreich. Dafür zumindest will Hahnenfeld in Mainz jetzt sorgen.

FH Mainz - So läuft das PPP-Studium

Das berufsbegleitende Studium richtet sich an Studierende an der Schnittstelle von Recht, Technik und Wirtschaft. Insbesondere der Bedarf aufseiten der Bauindustrie und der öffentlichen Hand führt derzeit zu einem sich rasant entwickelnden Markt für Fachkräfte, die langfristig angelegte Projekte überblicken und zusammenführen können.

Die Studiengebühr beträgt insgesamt 6.300 Euro. Der Studienbeginn ist jeweils am 1. September (Wintersemester). Die Regelstudienzeit umfasst vier Semester (berufsintegrierend). Das Studium schließt mit dem akademischen Grad "Master of Laws & Business" (MLB) ab. Nährere Infos unter studierendenbuero@fh-mainz.de oder unter: www.fh-mainz.de/wirtschaft

Zur Startseite