PAC Desktop Management Radar

Dienstleister reif, aber wenig innovativ

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Es geht nie um die Kosten allein

Tatsächlich gehören die Kosten laut PAC-Analyst Leclerque nur zu den Top 3 der Auswahlkriterien für Dienstleister, seien aber niemals der ausschlaggebende Faktor. Und die Prioritäten hätten sich in den vergangenen Jahren trotz Krise kaum geändert. "Das wichtigste Kriterium ist die Branchen- und Prozesskompetenz", so Leclerque. "Der Dienstleister muss verstehen, wie das Geschäft beim Kunden läuft und was der Kunde dafür benötigt". Mit der zunehmenden Standardisierung nehme die Bedeutung dieser Kompetenz aber ab.

Dafür werden künftig neue Anforderungen an die Dienstleister auf dem Desktop kommen, weil der klassische Arbeitsplatz mit Computer auf dem Schreibtisch irgendwann der Vergangenheit angehören wird. "Den gibt es dann nur noch im traditionell stationären Business, etwa bei Finance und Controlling", bestätigt Gögele den Trend zu mobilen Endgeräten.

Arbeiten jenseits des Büro-Schreibtisches werde sich vor allem bei Knowledge Workern und mobilen Kräften durchsetzen, die immer stärker darauf drängten, ihre eigenen Geräte ins Firmennetz einbinden zu können. "Da laufen dann die Firmenanwendungen über einen virtuellen Desktop und daneben die privaten Programme. Innerhalb der virtuellen Maschine entspricht die Umgebung exakt den Unternehmensstandards für Performance und Datensicherheit. Außerhalb kann der Mitarbeiter machen, was er will", beschreibt der SIS-Chef das Szenario.

Für Olaf Heyden von T-Systems gehören auch die Server-Landschaften in dieses Desktop-Thema: "Es gibt den Mega-Trend Cloud Computing", bei dem es weg von dezidierter Hardware hin zu Shared Platforms gehe. "Dabei helfen wir den Kunden, eine Standardisierung im eigenen Hause durchzuführen", so der T-Systems-Manager.

Sein Unternehmen habe vor kurzem den "weltweit ersten" Vertrag über so genannte Hybrid-Systeme abgeschlossen. Dabei gehe es um die Verbindung von Public und Private Clouds. Die "öffentliche Wolke" garantiere die niedrigsten Kosten, die private die größte Individualität. "Der Kunde möchte die Vorteile beider Wolken mit Blick auf hohe Sicherheitsanforderungen nutzen. Er gibt uns dabei freie Hand, um den bestmöglichen Service sicherzustellen", beschreibt Heyden den Mega-Deal.

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