Risiken und Lösungsansätze

Digital Rights Management für Unternehmen

Chief Sales Officer bei der Canto GmbH

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Das Urheberrecht wird von Laien oft als kompliziert empfunden und entspricht auch nicht immer dem normalen Rechtsverständnis. Sprich, man ist sich oft gar nicht bewusst, dass man gerade gegen das Urheberrecht verstößt. Dies kann durchaus auch Unternehmen treffen: Ein Foto von der Homepage eines befreundeten Geschäftspartners für ein gemeinsames Projekt zu verwenden, fühlt sich vielleicht nicht wie ein Rechtsverstoß an und hat normalerweise auch keine weiteren Konsequenzen - rechtlich ist dieses Verhalten alles andere als einwandfrei.

Hinzu kommt, dass Unternehmen oft multinational agieren und sich damit automatisch auf dem Parkett des internationalen Rechts bewegen. Doch auch in ganz alltäglichen Arbeitsabläufen gibt es eine ganze Reihe Gefahren für Firmen. Beispiele von typischen Risikosituationen werden im Folgenden kurz vorgestellt.

Lizenzrecht bei internationaler Verwendung

Nehmen wir an, Sie möchten für Ihre neue Produktbroschüre Bildmaterial erwerben. Sie kaufen also ein Foto bei einer Agentur und drucken es auf die Titelseite. Ihr Produkt ist ein Verkaufsschlager und Sie haben eine große Nachfrage aus allen Teilen der Welt. Also übersetzen Sie Ihre Broschüre und vertreiben Ihr Produkt global. Sie freuen sich über Ihren Erfolg, bis ein Anwaltsschreiben auf Ihrem Tisch landet, in dem Ihnen die Verletzung von Urheberrechten vorgeworfen wird. Was folgt, ist ein langwieriger Prozess vor Gericht, der Sie Zeit und Geld kostet. Was ist passiert?

Wenn Sie die Nutzungsrechte an einem Werk erwerben, um es für Ihr Unternehmen zu nutzen, sind die Lizenzrechte in der Regel zeitlich und örtlich beschränkt. In diesem Fall galt die Nutzungslizenz des Bildes für Deutschland, aber nicht in anderen Teilen der Welt. Der Mitarbeiter in Ihrer Marketing-Abteilung war sich der Lizenzregelung nicht bewusst, als er die Adobe-InDesign-Datei zur Übersetzung rausgab und anschließend für den amerikanischen Markt drucken ließ.

Um solchen Lizenzstreitigkeiten vorzubeugen, ist es essentiell, die Lizenz-Informationen zusammen mit der entsprechenden Datei zu speichern. Nur wenn die zeitlichen und örtlichen Parameter, unter denen ein Bild verwendet werden darf, gleich einzusehen sind, können Sie sicherstellen, dass Ihre Mitarbeiter sie auch berücksichtigen. Die Lizenzinformationen immer sorgsam zu dokumentieren allein reicht nicht aus. Eine Lösung muss Workflow-kompatibel sein, sonst wird sie nicht genutzt.

Komplizierte und impraktikable Abläufe wie zum Beispiel eine externe Datenbank, in der bei jeder Verwendung eines Fotos vorher die Lizenzbestimmungen nachgelesen werden sollen, können ein Unternehmen teuer zu stehen kommen.

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