Bildung und IT

Digitale Bildung ist mehr als Facebook und Google

Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Internationale und weltweit vernetzte Projektarbeit skizziert er als Berufsbild mit Zukunftsperspektive. Dazu brauchen Hochschulabsolventen neben Fachwissen vor allem Sprachkenntnisse, interkulturelles Feingefühl, Verhandlungsgeschick - also soziale Kompetenzen, die sie seiner Meinung nach weder in der Schule noch an der Universität oder im Netz erwerben: "Lernen, wie man GoogleGoogle und FacebookFacebook nutzt - das reicht nicht." Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

Kinder als Experten der Online-Welt

In der strahlenden digitalen Zukunft gibt es auch dunkle Seiten. Mobbing und Ausgrenzung unter Kindern und Jugendlichen gewinnen im Web eine neue Dynamik. Was Eltern und Lehrer tun können, erklärt die Kommunikationswissenschaftlerin Ulrike Wagner.

Ulrike Wagner: "Eltern sollten wissen, was ihre Kinder im Netz tun."
Ulrike Wagner: "Eltern sollten wissen, was ihre Kinder im Netz tun."
Foto: Dr. Ulrike Wagner/JFF

Verändert sich mit Facebook und sozialen Foren im Netz auch die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche Konflikte untereinander austragen?

Ulrike Wagner: In der digitalen Welt sind die Hemmschwellen niedriger. Kinder und Jugendliche können schneller in Situationen geraten, die sie nicht alleine verschuldet haben, aus denen sie aber ohne Unterstützung nicht so leicht wieder herauskommen. Wir haben vor zwei Jahren in einer Studie Jugendliche dazu befragt und wollten wissen, wo sie sich Unterstützung erhoffen. Überraschend war, dass sie Erwachsene als Ansprechpartner meist nicht ernst nehmen.

Weshalb?

Ulrike Wagner: Viele sagten uns: "Die Erwachsenen wissen nicht, was wir tun, deshalb sollen sie sich raushalten." Oft sprechen sie mit älteren Geschwistern, ihrer Peer-Group oder lösen Probleme unter sich. Das sind ganz normale Verhaltensweisen und noch nicht alarmierend, Geheimnisse haben gehört zum Erwachsenwerden. Jedoch sollten Eltern sehr wohl wissen, was ihre Kinder im Netz tun.

Wie können sie das bewerkstelligen, ohne sich lächerlich zu machen?

Ulrike Wagner: Es bringt nichts, den Kindern hinterher zu hecheln. Der erzieherische Aspekt ist entscheidend. Es ist wichtig zu wissen, was das Kind antreibt, womit es sich beschäftigt. Eltern sollten sich von ihren Kindern deren Online-Welt zeigen und erklären lassen, welche Spiele sie spielen und welche Apps sie nutzen. Das bestätigt die Kinder in ihrem Expertenstatus und sie gewinnen Vertrauen.

Wie sieht die ideale Medienerziehung aus?

Ulrike Wagner: Eltern sollten früh damit beginnen, das Kind in seinem Medienumgang zu begleiten. Kinder sind grundsätzlich neugierig. Genauso wie klassische Spiele, Bilderbücher oder Hörspiele sind neue Medien und das Internet weitere Elemente, um sich die Welt erschließen.

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