DVB-T2 HD

Digitales Antennen-Fernsehen bekommt ein Update

28.11.2016

Für einen störungsfreien Empfang über Anntenne müssen die Fernsehzuschauer also selbst aktiv werden. So mancher Streaming-Anbieter reibt sich deshalb bereits die Hände. "Wir erwarten einen signifikanten Anteil von Leuten, denen der Kauf einer neuen Box und dazu noch eines Rubbelloses zu viel Aufwand ist", sagt Jörg Meyer vom Streaming-Anbieter Zattoo. Allein in Berlin würden 21 Prozent der Haushalte als DVB-T-Haushalte gelten. Meyer: "Ein nicht unerheblicher Teil der Zuschauer wird zum TV-Streaming wechseln."

TV-Streaming-Anbieter warten auf die neuen Kunden

Die technische Erreichbarkeit für Streaming-Anbieter steige deutlich an mit neuen, internetfähigen Fernsehern sowie mit Anbietern wie Amazons Fire TV oder Apple TV. Die großen Trends des zeitversetzten und geräteunabhängigen Fernsehens könnten von klassischen Verbreitungswegen ohnehin nicht erfüllt werden, sagte Meyer.

Zuletzt ermittelte auch der Digitalverband Bitkom, dass Streaming dem klassischen Fernsehen langsam, aber sicher die Bedeutung entzieht. Vor allem bei den jüngeren Nutzern steht das lineare Fernsehen immer weniger hoch im Kurs. Und wer Streaming einmal ausprobiert hat, kann eher auf das klassische Fernsehen verzichten. In einer Umfrage gaben 35 Prozent der Streamer an, das lineare Fernsehen komplett gegen Video-Streaming eingetauscht zu haben.

Auch Anbieter wie MagineTV, Waipu.tv oder Elgatos EyeTV dürften sich einiges von der möglichen Verunsicherung der Verbraucher versprechen. Durch die Umstellung auf DVB-T2 werde die ohnehin gesteigerte Nachfrage 2017 weiter befeuert, schätzt Michael Decker, Geschäftsführer von Geniatech Europe. Die Streaming-Anbieter setzen zudem auf den Vorteil, dass über die IP-Leitung das Fernsehsignal auch auf mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet verfügbar ist.

Ab Ende März will Freenet TV jedoch mit "Freenet TV Connect" jedoch ebenfalls auf das Internet setzen. Das Angebot soll die über DVB-T2 verfügbaren Kanäle mit weiteren Programmen über das Internet ergänzen. "Wer heute Dienste wie Netflix nutzt, nutzt auch überproportional Antennenfernsehen", sagte Schinzel. Das DVB-T2-Angebot verstehe sich als Ergänzung für Nutzer, die heute schon interaktive und zeitversetzte Dienste nutzen. (dpa/rs)

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