Strategien


Richtige Daten immer und überall

Digitalisierung braucht geeignete Infrastrukturen

30.07.2015
Von Mark O'Neill

Das digitale Geschäft basiert auf interagierenden Menschen, flexiblen Geschäftsmodellen und Dingen, die sich über das Internet steuern lassen:

  • Die Kunden sind heute anspruchsvoller denn je. Denn in ihrem digitalen Privatleben sind sie es gewohnt, Informationen immer genau dann zu erhalten, wenn sie sie brauchen. Inhalte werden in Sekundenschnelle geteilt, für jedes Problem gibt es eine App.

  • Unternehmen sind gefordert, in Echtzeit zu agieren. Flexibilität, Agilität, Transparenz und Integration sollen fortan nicht nur gewollt, sondern gelebt werden. Das erfordert immensen Aufwand für die Kontrolle und Steuerung der riesigen Datenmengen, die innerhalb des Unternehmens fließen, dieses verlassen oder von außen kommen, sowie für deren zielgerichtete Auswertung.

  • Die Anzahl der Dinge, die über das Internet kommunizieren, wächst seit Jahren exponentiell. Dabei ist der selbständig einkaufende Kühlschrank längst Schnee von gestern. Hier geht es um die nahtlose Integration von Geschäftspartnern und externen Ressourcen zu komplexen Systemen.

Deutsche Unternehmen hinken hinterher

Anscheinend gibt es kein Entrinnen vor der digitalen Welt, wenn man als Unternehmen den Geschäftserfolg erhalten will. Eine im März veröffentlichte Studie des Analystenhauses Ernst & Young bestätigt dies, fördert aber gleichzeitig die Zurückhaltung deutscher Unternehmen zutage. Die Antworten der mehr als 1.000 Unternehmen in zwölf Ländern (davon 135 in Deutschland) zeigen die Dramatik der Situation auf: So musste mindestens jedes zweite Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren deutliche Änderungen am eigenen Geschäftsmodell vornehmen. Und der Trend wird anhalten: Über 80 Prozent der befragten deutschen Unternehmen erwarten, dass die Bedeutung digitaler Technologien in den nächsten fünf Jahren weiter steigt.

Die Unternehmen haben wohl erkannt, dass die Digitalisierung das Geschäftsleben überrollt. Doch handeln sie auch entsprechend? - Nein, sagt Ernst & Young. Zwar wollen 44 Prozent der befragten deutschen Unternehmen nennenswert in digitale Technologien investieren - damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich immerhin an vierter Stelle -, aber die dafür vorgesehen Budgets werden relativ gering sein. Etwa 0,8 Prozent des Jahresumsatzes sollen auf Investitionen in diesem Bereich entfallen. Das ist deutlich weniger als der internationale Durchschnitt.

Knapp ein Drittel der Unternehmen würde gern mehr investieren. Doch diese Firmen verfügen eigenen Angaben zufolge nicht über die notwendigen finanziellen Mittel. Fehlendes Know-how wurde ebenfalls oft als Hinderungsgrund genannt. Die Ergebnisse einer Befragung von Forrester Research zeigen ein ähnliches Ergebnis: 74 Prozent der befragten amerikanischen Geschäftsführer attestieren ihrem Unternehmen, eine digitale Strategie zu haben. Aber nur 15 Prozent gehen davon aus, dass ihr Unternehmen die richtigen Technologien nutzt und das nötige Know-how besitzt, um diese digitale Strategie auch umsetzen zu können.

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