Die zwei Gesichter

Dr. Demand & Mr. Supply

Weg 3: Der Mittelweg

Auch der CIO des Energiekonzerns E.ON Torsten Ecke, der den Demand-Supply-Split bereits vor Jahren bei E.ON Energie in München im Rahmen der Übertragung von IT-Betriebsaufgaben an den Konzerndienstleister und damit der Abtrennung des Supply-Bereichs miterlebt hat, sieht es pragmatisch. Spezielle Trainings hat E.ON nicht aufgesetzt. Aus dem Arbeitsalltag heraus war schnell klar, wer als IT-Demand-Manager geeignet war und Interesse an dieser Arbeit hatte. „Da muss man sich mit den Kollegen einigen“, so Ecke.

Wer sich nicht zum Dr. Demand wandeln konnte und wollte, benötigte dafür besondere Skills. Neben „den Fähigkeiten zu Kommunikation und dem Management von Vertragsbeziehungen“ fordert Ecke von Demand- Kollegen Abstraktionsvermögen – also die Fähigkeit, eine genaue Vorstellung davon entwickeln zu können, was aus Prozessen herauskommen soll. Für den Konzerndienstleister E.ON IS müssen Demand-Anforderungen einer Vielzahl der Konzerngesellschaften des Düsseldorfer Mutterhauses koordiniert werden.

Um die Weiterbildung im Bereich Demand voran zu treiben, hat E.ON eine „Community“ für Demand-Manager etabliert, die sich mindestens einmal im Monat zu Gesprächen über Service Level Agreements oder Schnittstellenprozesse trifft – learning by doing betreiben. Und so den Prozess der Veränderung mitgestalten - ganz nach der Vorstellung von Professor Rüegg-Stürm, der propagiert, Probleme im Prozess selbst zu lösen.

Dem selbst organisierenden Chaos überlässt Torsten Ecke diesen Prozess allerdings nicht. Eine klare Governance regelt die Kompetenzen, die etwa der Demand-CIO für Aufträge mit externen Dienstleistern hat. Er allein stellt die Anforderungen im Fach- und Detailkonzepten – damit eine Gartner’sche Demand-Supply-Kollision möglichst erst gar nicht auftritt.

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