Großes ERP-Projekt abgeschlossen

Dürr räumt sein SAP auf

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Für Dürr ging es auch darum, sein Geschäftsmodell zu reorganisieren und über die Definition der Prozesse und Daten bis in die IT-Systeme eine neue Welt für das Unternehmen und seine Mitarbeiter zu schaffen. Erfahrungen mit SAPSAP hatte man bereits. Dürr nutzte das System an verschiedenen Standorten in Deutschland. Nun galt es, eine konsolidierte, globale SAP-Konzernlösung als Arbeitsplattform zu etablieren, durchgängig auf ein und demselben Mandanten. Darauf sollten alle Dürr-Mitarbeiter weltweit ihre Tätigkeit auf die gleiche Art und Weise verrichten können und dabei stets die gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden. Alles zu SAP auf CIO.de

"Brown-Field" oder "Grüne Wiese"

Für den Template-Aufbau standen grundsätzlich zwei Alternativen zur Verfügung: Entweder ein komplett neues Template zu konstruieren oder die bereits bestehenden Plattformen zu optimieren. Die zwei großen Geschäftsbereiche von Dürr arbeiten in unterschiedlichen Prozessen und wurden in der Vergangenheit auf verschiedenen SAP-Systemen betrieben. Eines war auf den weltweiten Anlagenbau ausgelegt, das andere umfasste die Kleinserienproduktion.

Ein Zustand, der mit dem Ziel einer global einheitlichen Lösung nicht vereinbar war. Eine Abwägung im Lenkungsausschuss führte zum sogenannten "Brown-Field Ansatz", was nichts anderes ist als der Gegensatz zur "grünen Wiese": Das bestehende SAP-System für den Anlagenbau würde als Ausgangsbasis für den Aufbau des Templates dienen.

Das bedeutete aber auch, die SAP-Systeme in Deutschland parallel zur Template-Erstellung miteinander zu verschmelzen. Dabei mussten die Prozessabläufe der beiden Geschäftsbereiche harmonisiert und in das SAP-System integriert werden. Genauso mussten Prozesse und Stammdaten in den relevanten Querschnittsbereichen wie Rechnungswesen, Einkauf und Vertrieb harmonisiert werden.

Eine spezielle Anforderung war die Übernahme historischer Daten. An einem Wochenende im Mai 2007, knapp ein Jahr nach dem Start des IT-Projektes, wurde die gesamte Anwendung in das neue Template-System überführt. Am Montagmorgen konnte die Produktion ohne Unterbrechung wieder anlaufen.

Neben der Verschmelzung der Systeme und dem Erstellen des Templates war die Dürr-IT außerdem damit beschäftigt, das bisher an den deutschen Gegebenheiten ausgerichtete Rechnungs- und Berichtswesen am internationalen Standard IFRS auszurichten. Zusätzlich zur Umstellung aller operativen Rechnungswesen-Strukturen und -Prozesse etablierte das Team ein neues Planungs- und Reportingsystem auf Basis von SAP BI. Zudem wurde die Integration diverser CAD-Systeme verbessert sowie das Servicegeschäft im Template abgebildet.

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