Unternehmen vernachlässigen Datenschutz

Ein verlorener Datensatz kostet 112 Euro

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Veröffentlichungspflichten unzureichend

Die Studie schlüsselte die bei einem Verlust entstehenden Kosten pro Datensatz noch weiter auf: Für entgangene Umsätze, die Aufdeckung sowie die Auswirkungen fallen jeweils rund 36 Euro an. Die Reaktionen auf einen Missbrauch, etwa die Kommunikation mit den Betroffenen, kosten rund vier Euro.

Im Rahmen einer Veröffentlichung von Pannen entstehen Firmen in Deutschland durchschnittlich 80.000 Euro Unkosten pro Vorfall beziehungsweise vier Euro pro Datensatz. Hauptgrund für den relativ niedrigen Preis sind die unzureichend gesetzlich verankerten Veröffentlichungspflichten.

Die erste Datenpanne ist die teuerste

Die Untersuchung fand zudem heraus, dass Unternehmen, die zum ersten Mal Daten verlieren, im Vergleich zu Firmen mit derartigen Erfahrungen, höhere finanzielle Verluste haben.

Die Kosten pro Datensatz betrugen bei den erstmalig Betroffenen rund 125 Euro verglichen mit 89 Euro bei Firmen mit Erfahrungswerten. 39 Prozent der Befragten gaben, dass schon mehr als einmal einen größeren Fall von Datenverlust oder -missbrauch hatten.

Datenverlust ist Kundenverlust

Darüber hinaus drohen bei Datenpannen auch Kundenverluste. Bei Firmen mit Datenverlust erhöhte sich die Abwanderungsquote gegenüber der normalen Fluktuation im Schnitt um 3,25 Prozent.

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