Lünendonk-Studie zum Mobile Enterprise

Eine echte Mobile-Strategie haben nur wenige

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Aus den Ergebnissen selbst, lassen sich unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen. Wir haben deshalb mit CIOs, Anbietern und Beratern über die Studie diskutiert und sie um ihre Einschätzung gebeten

Kai Höhmann,

Vorstand der Seven Principles AG

Das Mobile Enterprise ist weniger eine Technik- als eine Business-Frage. Deutsche Unternehmen sehen beim Thema Mobile eher die Risiken als den Nutzen. Die Kontrolle von Content und Device Management sind aber noch keine Mobile Strategie. Beim Thema Mobility ist jeder User weiter als sein Betrieb, weshalb Mobile eher von den Mitarbeitern und Fachbereichen als von der IT getrieben wird. Der CIO befasst sich oft nur aus der Not heraus damit. Der Consumer ist der Benchmark, um den Erfolg einer Mobile Strategie zu messen. Eine gelungene Mobile Strategie zeichnet sich dadurch aus, dass sich Unternehmen in den Enduser beziehungsweise im B2C in den Endkunden hineinversetzen.

Raphael Heiner

Head of Mobile Solutions bei PwC

Das Ganze ist auch eine Sourcing-Frage. Viele Unternehmen sind zum Teilen noch nicht bereit. Diese Firmen müssen ihre protektive Haltung aufgeben, wenn die ProjekteProjekte Erfolg haben sollen. Oft beschränkt sich eine Mobile Strategie nur auf die Presence-Funktion. Erschwerend kommt hinzu, dass beim Mobile Enterprise häufig eine Silostrategie gefahren wird - eine Integration also nicht stattfindet. Alles zu Projekte auf CIO.de

Michael Hagedorn

Leiter Public Services bei Steria Mummert Consulting AG

Mobility ist im Koalitionsvertrag der neuen Regierung leider nicht so prominent verankert wie erforderlich. Aber die Öffentliche Hand ist im Rahmen von E-Government dabei. Allerdings steht sie erst am Anfang und muss bei ihren Prozessen den Bürger als Kunden begreifen. Das ist ein anderer Fokus als beim interbehördlichen Management. Ferner hat sie einen starken Nachholbedarf beim Thema Security und DatenschutzDatenschutz. Erste, konkrete mobile Bürgerdienste sind in den nächsten drei Jahren zu erwarten. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Jürgen Martin

Corporate Executive Vice President Marketing & Consulting bei Devoteam

Mobile Ideen müssen auf Geschäftsideen abgebildet werden. Deshalb ist Mobility kein Selbstzweck. Viele Unternehmen kommen aber noch immer von der eher technischen Fragestellung: Wie gehe ich mit ByoD um? Unternehmen betrachten das Mobile Enterprise noch zu sehr durch die ByoD-Brille. In meinen Augen sind wir in Sachen Mobile Enterprise gar nicht so weit, wie wir glauben. Einen echten Mehrwert biete Mobile aber erst durch eine Optimierung der Geschäftsprozesse oder der Erschließung neuer Umsatzpotenziale. Erstaunlich finde ich, dass viele Unternehmen Dienstleistungen oder die Leistungserbringung für Kunden im Fokus haben. Eventuell spielen hier Beispiele wie Car2Go eine Rolle.

Raphael Vaino,

Senior Vice President Senacor

Um aus dem Mobile Enterprise eine Wertschöpfung zu erzielen, müssen teilweise alle Prozesse aufgebrochen werden. Kleine Unternehmen sind hier flexibler. Die Öffentliche Hand liegt zwar momentan zurück, könnte aber in zwei bis drei Jahren die Unternehmen schlagen, da sie zurzeit viel investiert. Dabei können die Behörden breiter investieren, so dass die neuen Plattformen mehr Möglichkeiten offerieren.

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