Management und Verantwortung

Eitelkeit, Gier und zu viel Ehrgeiz

22.02.2010
Von Karsten Langer

Manager gehen zu extreme Risiken ein

In Ihren Augen eine Anleitung zur Unmündigkeit?

Mansfeld: Der Mensch muss lernen, kalkulierbare Risiken einzugehen, denn ohne Risikobereitschaft ist keine Entwicklung möglich. Es geht nicht um Glück und Pech, sondern es geht um das Erkennen und Bewerten der Korrelation von Chance und Risiko. Das muss jeder für sich abwägen. Generell gilt: Jeder ist für sein eigenes Schicksal verantwortlich.

Nichts anderes haben doch Porsche und Schaeffler getan - mit den bekannten Folgen.

Mansfeld: ... und haben sich dabei grandios verhoben. Es geht eben um die richtige Abwägung. Kein Risiko - der Untergang, zu viel Risiko - ebenso.

Trotzdem gilt: Weniger Sicherheit, mehr Glück?

Mansfeld: In China gibt es Zoos, in denen Bären auf zwei Quadratmeter eingesperrt sind. Wenn man da die Tür aufmacht, geht der Bär raus - und nach zwei Minuten ist er wieder im Käfig. Der weiß gar nicht, was er mit seiner Freiheit anfangen soll. Sie macht ihm Angst. So ähnlich ist das mit dem Menschen. Es ist wichtig, dass man dem Menschen die Angst nimmt, sich in Freiheit zu bewegen. Man muss Risiken übernehmen, sonst gibt es keine Bewegung, keine InnovationInnovation. Wer stehen bleibt, geht unter. Alles zu Innovation auf CIO.de

Wenn ein Manager ein zu hohes Risiko eingeht, ist er schnell seinen Job los.

Mansfeld: Auf der Ebene der breiten Masse gehen die Menschen ein zu geringes Risiko ein, auf der Führungsebene gern ein zu großes. Die krisenrelevanten Manager haben sich überschätzt, haben das Scheitern verdrängt und waren deswegen extrem risikobereit.

Ist das verantwortungslos?

Mansfeld: Ja. Wer Verantwortung trägt, muss an seinen Schwächen arbeiten. Das heißt, einen gesunden Selbstwert zu entwickeln. Man muss sich selbst ernst nehmen, damit man für den Rest der Gesellschaft keine Belastung ist.

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