Timing ist alles

Erst Privatkonzert, dann Massenentlassung

Michael Crider ist Contributor bei unserer IDG-Schwesterpublikation PCWorld.
Stunden bevor Microsoft verkündet hat, 10.000 Stellen zu streichen, ließen sich die Führungskräfte des Konzerns von Rock-Legende Sting bei einem Privatkonzert in der Schweiz verzaubern.
Microsoft-Manager genossen in der Schweiz ein Privatkonzert von Rock-Legende Sting (ca. 500.000 Dollar). Das richtige Signal kurz vor einer Massenentlassung?
Microsoft-Manager genossen in der Schweiz ein Privatkonzert von Rock-Legende Sting (ca. 500.000 Dollar). Das richtige Signal kurz vor einer Massenentlassung?
Foto: D-VISIONS - shutterstock.com

MicrosoftMicrosoft hat kürzlich die Entlassung von rund fünf Prozent seiner Belegschaft angekündigt - 10.000 Stellen sollen wegfallen. Damit will der Konzern auf Umsatzrückgänge reagieren und die Neuausrichtung seiner Kernstruktur vorantreiben. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Nun wurde allerdings bekannt, dass die Führungskräfte des Windows-Konzerns sich nur Stunden vor der Layoff-Ankündigung auf einem - von Microsoft finanzierten - Privatkonzert des Rock-Sängers Sting am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos amüsierten. Das Timing dieser beiden Ereignisse wirft ein schlechtes Licht auf den weltgrößten Softwarehersteller.

Peanuts

Wie das Wall Street Journal berichtet, fand das exklusive Konzert-Happening am Vortag der Ankündigung von Entlassungen in einem kleinen Kreis von etwa 50 Personen statt. Ein privates Gastspiel von Sting kostet laut dessen Plattenfirma in der Regel rund eine halbe Million Dollar.

Ob Microsoft-CEO Satya Nadella, der den Blogbeitrag zur Ankündigung der Massenentlassungen persönlich unterzeichnet hatte, ebenfalls auf dem Exklusiv-Event zugegen war, ist nicht bekannt. Der Microsoft-CEO war jedoch in der Schweiz beim Weltwirtschaftsforum anwesend.

Natürlich hätte auch eine Absage des Events an den Konzernplänen nichts geändert - schließlich ist Microsoft beileibe nicht der einzige Tech-Riese, der momentan Stellen streicht. Dennoch kann man gar nicht genug betonen, wie ungünstig diese Abfolge von Ereignissen den Konzern - und seinen CEO, der gerne seine Vorliebe für Transparenz und Besonnenheit in den Fokus rückt - dastehen lässt. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation PC World.

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