Chip-Schwachstelle

Erste US-Verbraucher verklagen Intel

08.01.2018
Nach Bekanntwerden der schwerwiegenden Sicherheitslücke in Computer-Prozessoren gerät der Branchenriese Intel ins Visier erster Klagen von US-Verbrauchern. Sie fordern Wiedergutmachung für den Kauf von schadhaften Chips.
Erste US-Verbraucher verklagen Intel wegen Verkauf schadhafter Chips.
Erste US-Verbraucher verklagen Intel wegen Verkauf schadhafter Chips.
Foto: g-stockstudio - shutterstock.com

Bis Samstag wurden zunächst drei Klagen von US-Bürgern in den Bundesstaaten Kalifornien, Indiana und Oregon eingereicht. Die Kläger argumentieren mit Blick auf die entdeckte Schwachstelle, dass ihnen schadhafte Chips verkauft wurden und fordern Wiedergutmachung. Die Klagen sollen den Status von Sammelklagen erreichen, denen sich weitere Verbraucher anschließen können.

Durch die letzte Woche bekanntgewordene SicherheitslückeSicherheitslücke können zumindest theoretisch auf breiter Front Daten abgeschöpft werden. Die Schwachstelle steckt in einem branchenweit angewendeten Verfahren, deswegen sind Prozessoren verschiedenster Hersteller betroffen. Forscher demonstrierten, dass es möglich ist, sich Zugang zum Beispiel zu Passwörtern, Krypto-Schlüsseln oder Informationen aus Programmen zu verschaffen. Tech-Firmen sind dabei, die seit Jahren bestehende Lücke so gut es geht mit Software-Aktualisierungen zu stopfen. Komplett kann man das Problem nach Ansicht von Experten aber nur durch einen Austausch der Prozessoren beheben. Alles zu Security auf CIO.de

Forscher machten zwei Angriffsszenarien aus: Mit "Meltdown" kann man Daten aus dem Betriebssystem abgreifen, mit "Spectre" aus anderen Programmen. Die Kläger schießen sich jetzt zum Teil darauf ein, dass "Meltdown" bisher nur auf Intel-Prozessoren nachgewiesen wurde. Sie verweisen darauf, dass Intel bereits seit Monaten über die Schwachstelle Bescheid wusste, und argumentieren, dass sie sich keinen Computer mit Intel-Chip gekauft oder weniger dafür bezahlt hätten, wenn diese Informationen öffentlich gewesen wären.

Die Forscher und die Unternehmen hatten die Offenlegung bis Januar zurückgehalten, um in dieser Zeit Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Intel, Microsoft und Apple betonten, dass nach ihren Erkenntnissen die Schwachstelle noch nicht für Angriffe ausgenutzt worden sei. (dpa/ib)

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