Kritik an E-Government

Es fehlt die Umsetzung von IT-Projekten

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Sie kritisieren Ihre eigene Branche?

Das Beratungsunternehmen will anders sein als die Mitbewerber.
Das Beratungsunternehmen will anders sein als die Mitbewerber.
Foto: Accenture

Pitsch: In der Branche gibt es unterschiedliche Ansätze. Wir als Accenture positionieren uns ja anders als viele unserer Wettbewerber. Wir agieren nicht als Vertriebler, die ihre Produkte im Markt unterbringen wollen. Wir verstehen uns als ein produktunabhängiger, neutraler Partner der öffentlichen Hand. Wir wollen dazu beitragen, dass die öffentliche Verwaltung für ihre Kunden - also für Bürger und Unternehmen - das Richtige tut, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Viele Dienste brauchen Kunden gar nicht - andere fehlen

CIO.de: Ihre Kunden sind ja aber die Verwaltungen, nicht die Bürger.

Pitsch: Das sehe ich anders. Unsere eigentlichen Kunden sind die Kunden unserer Kunden, die Privatleute und Unternehmen als Empfänger von Verwaltungsdienstleistungen. Wenn dieser Gedanke im Mittelpunkt der öffentlichen Verwaltung steht, dann wird Verwaltung eine ganz andere Akzeptanz finden. Es könnten gleichzeitig viele andere Probleme gelöst werden. Weil man dann auf einmal Dienstleistungen anbietet, die für die Empfänger wirklich relevant sind.

Dann wird man feststellen, dass wir bestimmte Dienste gar nicht brauchen - Dienste, über die wir heute noch nicht nachgedacht haben, aber schon. Das ist der springende Punkt. Und das ist auch etwas, worüber Politiker öffentlich diskutieren sollten, um im politischen Wettbewerb bestehen zu können.

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