Technik-Trends auf der Cebit 2005

Es geht wieder was

04.03.2005
Von Hermann Gfaller

Das Thema betrifft nicht nur die TK-Industrie: Cisco demonstriert live IP-Kommunikationspakete für Firmen, Filialen und Heimarbeitsplätze sowie Service-Provider-Lösungen. Neben IP-Telefonen, CTI-Werkzeugen (Computer-Telefonie-Integration), Unified Messaging und der Call-Center-Software IP Contact Center runden Videotelefonie sowie Konferenzschaltungen die Ende-zu-Ende-Kommunikationslösung ab. Getrieben wird das Geschäft vom Trend zur IP-Telefonie, die sich auf Basis des Session Initial Protocol (SIP) privat und im Unternehmen immer mehr durchsetzt.

Zu den Anbietern von IP-Lösungen gehören unter anderen 3Com (Halle 13) und Avaya (Halle 13). Siemens (Halle 26) präsentiert mit dem Gigaset "M34 USB" zur Cebit die nach eigenen Angaben weltweit erste Voice-over-IP-Lösung mit schnurlosen Dect-Telefonen. Arcor bietet mit Arcor@call einen Voice-over-IP-Dienst, bei dem der Nutzer nicht mit Web-Adressen hantieren muss, sondern wie gewohnt Telefonnummern wählt.

Fehlende Geschäftsmodelle im Mobilfunk

Nach dem UMTS-Launch im vergangenen Jahr wollte die Mobilfunkbranche dieses Jahr eigentlich mit unwiderstehlichen Anwendungen aufwarten. Die sind jedoch weitgehend ausgeblieben. Anbieter Vodafone allerdings, der schon im vergangenen Jahr mit seiner UMTS-Karte für Notebooks Furore gemacht hat, verfolgt den eingeschlagenen Weg weiter und setzt auf mobile Videotelefonie. "Vodafone Mobile TV" bringt maßgeschneiderte TV-Inhalte aufs Handy, zum Beispiel ausgewählte Programmteile von RTL, N24, MTV oder Spielübertragungen aus der Fußball-Bundesliga. Auch der schnelle Musik-Download auf das Handy mit anschließender Internetübertragung auf den heimischen PC gehört zu den aktuellen UMTS-Anwendungen.

Generell herrscht in der Branche Verärgerung, kein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden zu haben. Daher flüchten sich viele Mobilfunkanbieter in Visionen wie Seamless Roaming - der Kunde braucht nicht mehr zu wissen, ob seine Daten via UMTS, Wireless LAN oder GPRS auf sein Handy kommen. Schwer vorhersagbar bleibt, was der Wechsel zwischen den Diensten kosten soll. Zudem wurden Ende Februar auf der 3GSM-Konferenz in Cannes die Weichen für die UMTS-Nachfolge gestellt. Hinter dem Kürzel HSDPA steckt eine Technik zur Beschleunigung von UMTS, die Vodafone auf der Cebit zeigt. Als UMTS-Nachfolger für den Datenverkehr wird der drahtlose Standard Wimax gehandelt.

Eine zweite Hoffnung verbirgt sich hinter dem Schlagwort mobiles Büro. Die wenig ergiebigen Sprachdienste sollen um den lukrativeren TransportTransport von Daten ergänzt werden. Dabei schielen die Mobilfunker auf den Erfolg des BlackberryBlackberry. Auch wenn Palm, Vodafone und T-Mobile Geräte mit dieser Push-E-Mail-Technik präsentieren, ist noch nicht klar, ob der Markt für diese im Vergleich zu SMS teure Datenkommunikation groß genug ist, um rentabel zu sein. RIM selbst zeigt seine Lösungen in Halle 12 (A30). Alles zu Blackberry auf CIO.de Top-Firmen der Branche Transport

Zur Startseite