Zeitarbeit

Experten auf Zeit

04.03.2005
Von Birgit Obermeier

Sie werden in der Regel auch übertariflich bezahlt, versichern die großen Zeitarbeitsfirmen. "Je nach Qualifikation können IT-ler bei uns auf monatlich 3500 bis 6000 Euro brutto kommen", sagt Alexander Tan, Business Development Manager IT bei Randstad. Leistungen wie Renten-, Arbeitslosigkeits- und Krankenversicherung sowie Urlaubsansprüche inklusive, denn die Mitarbeiter sind fest bei ihrem Verleiher angestellt.

Für den Kunden kommt eine Pauschale hinzu, deren Höhe die Zeitarbeitsfirmen nicht nennen wollen. Fest steht: Während ihres Einsatzes sind Zeitarbeiter teurer als angestellte IT-Profis. DIS-Frau Mankus stellt klar: "Zeitarbeit ist kein Instrument, um billige Arbeitskräfte einzukaufen, sondern es bringt dem Unternehmen Flexibilität." Genutzt wird diese vorwiegend von Industriekonzernen, aber auch von Systemhäusern.

Mitarbeiter testen per Zeitarbeit

Die Vorteile gegenüber der Beschäftigung von Freelancern: Die Zeitarbeitsfirmen übernehmen die Rekrutierung der Mitarbeiter, schließen die Verträge und sorgen bei Bedarf für personellen Ersatz. "Unsere Stärke ist, auch größere Teams innerhalb von drei bis vier Wochen zusammenstellen zu können", sagt Kubosch. Manpower und Co. greifen dabei auf IT-Fachkräfte zu, die bereits bei ihnen vorstellig wurden, oder rekrutieren sie gezielt auf dem Arbeitsmarkt.

Schließlich bietet der befristete Einsatz dem obersten IT-Manager die Möglichkeit, Mitarbeiter zunächst zu "testen" und anschließend gegen eine Vermittlungsgebühr zu übernehmen. "Wir sehen das mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Tan. Schließlich investiere man in die Rekrutierung und Weiterbildung der Mitarbeiter. Die Übernahmequote im IT-Bereich beziffern die großen Verleiher derzeit auf zehn bis 30 Prozent.

Bleibt die Frage: Arbeitet ein IT-Spezialist nicht eher als Freelancer denn bei einer Zeitarbeitsfirma? Wo er, trotz übertariflicher Bezahlung, meist weniger verdient? Und vielerorts immer noch als Arbeitnehmer zweiter Klasse gilt? "Der geringere Verdienst ist relativ, schließlich haben unsere Mitarbeiter keine Leerlaufphasen", sagt Randstad-Manager Tan. Entsteht zwischen zwei Einsätzen eine zeitliche Lücke, zahlt der Verleiher das GehaltGehalt weiter. Tan: "Viele IT-Profis schätzen heute diese Sicherheit", sei es als Alternative zur Arbeitslosigkeit oder um nach der Ausbildung einen Einstieg zu finden. Die Zeiten sind vorbei, in denen der Arbeitsmarkt für alle gut Qualifizierten eine Festanstellung bereithielt. Alles zu Gehalt auf CIO.de

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