Green IT in Luleå

Facebook baut sein Rechenzentrum in Schweden

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Google ging nach Finnland

Der schwedische IT-Markt wuchs im Jahre 2011 um rund vier Prozent. Den größten Marktanteil sicherte sich dabei mit elf Prozent Logica, dicht gefolgt von IBM.
Der schwedische IT-Markt wuchs im Jahre 2011 um rund vier Prozent. Den größten Marktanteil sicherte sich dabei mit elf Prozent Logica, dicht gefolgt von IBM.
Foto: cio.de

Das stabile Energienetz war schließlich auch der Punkt, der die Region überhaupt auf die Idee brachte, sich als Standort für Rechenzentren zu etablieren. Man nahm sich GoogleGoogle zum Vorbild: Schon 2009 zog der Konzern nach Hamina in Finnland und baute in einer stillgelegten Papierfabrik ein riesiges Rechenzentrum. Hamina wird mit Polarluft und mit Wasser aus dem Finnischen Meerbusen gekühlt. Alles zu Google auf CIO.de

Andere Anbieter, so ist sich die Regierung von Luleå sicher, werden nachziehen nach Lappland. Derzeit stehe man in Verhandlungen, Gerüchten zufolge soll AppleApple erwägen, nach Luleå zu ziehen. "Wir sind ja kein Fischerdorf, wir wissen, wie man mit Rechenzentren umgeht", sagt Granberg. Alles zu Apple auf CIO.de

Auf der operationellen Ebene trifft das für Schweden zu: Serveradministratoren und ähnlich Qualifizierte gibt es zuhauf. Der FachkräftemangelFachkräftemangel hat Schweden noch nicht erreicht, zumindest nicht, was die mittlere Ebene angeht. Zudem schossen die Anmeldezahlen an der Universität Luleå in die Höhe: 20 Prozent Zuwachs seit 2011. Das hält die Löhne niedrig und damit die Stückkosten. "In Schweden fehlen eher die Hochqualifizierten auf Top-Ebene, die neue Produkte entwickeln", sagt Elbak. Der Analyst glaubt aber, dass Rechenzentren ohne Weiteres betrieben werden können. Dennoch, ganz unproblematisch ist das nicht. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Kabel, um Daten nach Europa zu bringen, sind auch verfügbar: Weil in Schweden vieles halbstaatlich ist, verlegte der Staat schon vor zehn Jahren Glasfaserkabel an der Ostküste entlang. Irgendwann, so die Rechnung, werde eine Firma die Kabel schon brauchen können.

Europäisches Festland, wie Mittel- und Westeuropa im Norden auch genannt werden, sind so mit minimaler Verzögerung zu erreichen. Auch das war ein Grund, weshalb Facebook sich in die historische Provinz Lappland aufgemacht hat. Firmen, die ihre Daten gern auf Eis legen möchten, sollten sich aber bewusst sein: Blitzschnelle Zugriffe wie bei einem Inhouse-Rechenzentrum wird es nicht geben.

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