Mitmach-Aufruf an Mitglieder

Facebook: Organspender gesucht

15.05.2012
Von Hartmut  Wiehr

Die Aktion läuft zunächst in den USA und Großbritannien, andere Länder sollen später folgen. Facebook-User können ihre Bereitschaft zum Organspenden als "Lebensereignis" auf ihrer Seite speichern.

Viel Zustimmung, aber auch Kritik

Von Ärzteseite gibt es viel Zustimmung. Man erwartet sich mehr freiwillige Meldungen, auch aus dem Angehörigenkreis, sobald bei einem Organspender ein Todesfall eingetreten ist. Die Facebook-Initiative wäre in der Lage, die Effektivität des Melde- und Hilfesystems zu erhöhen. Insofern könnte sich eine etablierte Online-Gemeinschaft mit ihren vielen Millionen Mitgliedern weltweit als sinnvoll erweisen.

Aktuelle Statusseite für amerikanische Organspender bei Facebook.
Aktuelle Statusseite für amerikanische Organspender bei Facebook.
Foto: Facebook

Kritiker verweisen aber auch darauf, dass Facebook mit seinem jungen Publikum die Tendenz zum Jugendwahn in den USA verstärken könnte, die sich zum Beispiel schon bisher in Phänomenen wie Mode oder Schönheitsoperationen um jeden Preis zeigt: "Forever young." Denn viele kranke Menschen, die eine Organspende benötigen, sind vor allem auf der Suche nach jungen Spendern, die zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. Deren Organe sind begehrt, im Unterschied zu denen von älteren Personen. Denn es werden versteckte Krankheiten oder zusätzliche gesundheitliche Anfälligkeiten auf Grund des Alters befürchtet.

Vielleicht ist ja die virtuelle Welt von Facebook auf dem besten Wege, die Notwendigkeit von Organspenden zu diskreditieren statt sie positiv zu unterstützen.

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