BI-Anwendungen versuchen, Spreadsheets zu integrieren

Feldzug gegen Excel gekämpft und verloren

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

3. Aufgepasst bei der Wahl von BI-Anbietern: BI-Plattformen und –Anwendungen sollten in der Lage sein, Berichte in die gängigen Spreadsheet-Formate exportieren zu können. Der Export der Rohdaten ist dabei der einfachste Teil. Anspruchsvoller ist das Beibehalten von Formularen, Verbindungen, Abhängigkeiten und Formaten. Deshalb sollten Anwender laut Evelson speziell auf diese Dinge achten. Das gleiche gilt insgesamt für den Datentransfer von BI-Applikationen nach Excel. Der Zugang zu den BI-Datenquellen sei der simple Part, so Evelson. Komplexer sei die Übertragung von Metadaten und das Hinzufügen von BI-Funktionalitäten, die in der Spreadsheet-Anwendung nicht vorhanden sind.

Nur 15 Prozent sind BI-tauglich

Entscheider sollten auch bedenken, dass nicht jeder Mitarbeiter mit Excel und BI-Anwendungen umgehen kann – auch wenn die Führungskräfte das selber kaum glauben mögen. Nach Einschätzung des Softwareanbieters Information Builders sind durchschnittlich 85 Prozent der Belegschaft mit derartigen Applikationen überfordert.

CFOs sollten sich auf Excel ohnehin nicht mehr als nötig verlassen. Auf die Risiken im Compliance-Bereich machte unlängst die Financial Times Deutschland aufmerksam. Wer Fehlbuchungen erst zum Jahresende beim Erstellen einer Tabelle entdecke, kann einen Compliance-Verstoß kaum mehr vermeiden. Es sei essentiell, mögliche Unregelmäßigkeiten in Echtzeit aufzudecken, heißt es in der Zeitung – auch weil Rating-Agenturen darauf verstärkt achten. Wenn sich die Küchenschabe schon nicht ausrotten lässt, sollte sie sich zumindest nicht mehr als nötig verbreiten.

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