IPTV im Überblick

Fernsehen der nächsten Generation

07.05.2007
Von Marleen Gründel

"Alice Home TV" von Hansenet

Ein ähnliches Problem hat auch Hansenet, der Pionier auf diesem Gebiet. Im Mai vergangenen Jahres brachte das Unternehmen als erster Anbieter ein Triple-Play-Produkt auf den Markt - anfangs nur in Hamburg, später auch in Lübeck und Mecklenburg-Vorpommern. Weiter ist Hansenet bis jetzt noch nicht gekommen. Mit 350.000 bis 400.000 Kunden hat somit nur ein Bruchteil der Einwohner Deutschlands die Möglichkeit, das IPTV-Angebot des Unternehmens zu bestellen, nur 10.000 Nutzer haben davon bisher Gebrauch gemacht.

Dabei ist "Alice Home TV" mit 9,90 Euro zuzüglich 39,90 Euro für die Telefon- und Internet-Flatrate deutlich günstiger als das vergleichbare Angebot der Telekom. Allerdings ist auch die Internetverbindung deutlich langsamer: Die Übertragungsrate beträgt gerade einmal vier MB/s. Bei gleichzeitigem Surfen, Telefonieren und Fernsehen ist die Gefahr von Unterbrechungen somit viel größer.

Kabelnetzbetreiber kontern mit eigenen Angeboten

Mit ihren Triple-Play-Angeboten greifen die Telekommunikationskonzerne das Kerngeschäft der Kabelnetzbetreiber an. So ist es kaum verwunderlich, dass sich die attackierte Branche mit eigenen Produkten wehrt. Auch die Kabel Deutschland Gruppe (KDG), Kabel Baden-Württemberg, Ish und Iesy machen ihre Netze rückkanalfähig, damit Interaktivität und Triple-Play-Angebote möglich sind.

Triple Play via Kabel: Marktführer Kabel Deutschland konnte schon 240.000 Kunden gewinnen.
Triple Play via Kabel: Marktführer Kabel Deutschland konnte schon 240.000 Kunden gewinnen.

Hier zeigt sich, dass die Unternehmen bereits jetzt von ihrem weitverzweigten Netz profitieren. Allein Marktführer Kabel Deutschland konnte bisher rund 267.000 Kunden für Triple Play gewinnen. Preislich liegt das Angebot zwischen Hansenet und der Telekom: Das "Paket Comfort", das die Telefon- und Internet-Flatrate beinhaltet, kostet anfänglich 19,90 Euro, nach drei Monaten 39,90 Euro. Hinzu kommen die jeweiligen Gebühren für den Kabelanschluss, die je nach Vertrag unterschiedlich hoch sein können.

Nach dem aus Unternehmenssicht guten Start hat sich Kabel Deutschland vorgenommen, weiter an der Verbreitung des Angebots zu arbeiten. "Bis Ende 2009 werden wir 500 Millionen Euro in die Netzausrüstung investieren", sagt KDG-Sprecher Matthias Winter.

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