Trotz Fachkräftemangel

Firmen suchen Mitarbeiter lieber selbst

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

6. Nahezu alle Firmen sehen dagegen den letzten Schritt, nämlich die Vertragsverhandlungen, die Einbeziehung des Betriebsrates sowie die Erstellung von Arbeitsverträgen, als ihre ureigenste Aufgabe an. Nur 0,2 Prozent der Befragten lassen das sogenannte Onboarding von einem externen Dienstleister durchführen. In Zukunft sollen es maximal zwei Prozent sein.

RPO: Mehr qualifizierte Bewerber, geringere Kosten

Firmen, die ein RPO durchführen, wollen vor allem Führungskräfte (48 Prozent) und gewerbliche Mitarbeiter (46 Prozent) anwerben. Jeweils 40 Prozent der Betriebe wollen auf diese Weise Führungsnachwuchs sowie Facharbeiter gewinnen, 38 Prozent Vertreter für das Top-Management und 33 Prozent kaufmännische Mitarbeiter. RPO ist zudem ein HR-Thema mit Bezug zum Gesamtunternehmen, denn in knapp der Hälfte der Firmen entscheidet darüber der Vorstand oder die Geschäftsführung. Etwas mehr als ein Drittel überlässt die Entscheidung darüber dem Personalleiter.

Mit einem RPO verbinden die Unternehmen zudem konkrete wirtschaftliche Ziele. Die beiden wichtigsten sind: Mehr qualifizierte Bewerber gewinnen und Kosten im Bewerbungsprozess senken. Darüber hinaus planen die Befragten, so den Servicegrad bei der Anwerbung von Mitarbeitern zu erhöhen, ein im "Krieg um Talente" nicht unwichtiger Faktor. Nicht zuletzt wollen sie externes Know-how nutzen und sich mehr auf das Kerngeschäft fokussieren. Ganz am Ende der Skala erwarten die Firmen auch eine positive Wirkung auf ihr Image als Arbeitgeber.

Branchenübergreifend Mittelständler befragt

Knapp drei Viertel der befragten Personen sind als Geschäftsführer verantwortlich für Personalfragen oder Personalleiter.
Knapp drei Viertel der befragten Personen sind als Geschäftsführer verantwortlich für Personalfragen oder Personalleiter.

Für die branchenübergreifende Studie wurden HR-Verantwortliche insgesamt 137 Firmen befragt, davon rund 87 Prozent aus Deutschland, knapp zwölf Prozent aus Österreich und 0,75 Prozent aus der Schweiz. Mehr als ein Drittel der Befragten sind als Geschäftsführer für Personalfragen zuständig, knapp 39 Prozent sind Personalleiter und rund zwölf Prozent Personalreferenten.

56 Prozent der Unternehmen sind klassische Mittelständler, die zwischen 500 und 2.000 Mitarbeiter beschäftigen. Nur etwas mehr als zehn Prozent der Firmen haben mehr als 5.000 Mitarbeiter. Die Umsätze reichen von weniger als fünf Millionen Euro (1,49 Prozent) bis hin zu mehr als einer Milliarde Euro (18,6 Prozent).

Zur Startseite