Bundeswirtschaftsministerium

Förderprogramm für Industrie 4.0

13.10.2016
Der Begriff "Industrie 4.0" war einst eine deutsche Erfindung - inzwischen er Begriff weltweit für die digitale Transformation. Das Bundeswirtschaftsministerium will mit einem neuen Förderprogramm den Grundstein für die Modernisierung in Deutschland legen.

Mit einem umfangreichen Förderprogramm will das Bundeswirtschaftsministerium die Unternehmen in Deutschland auf ihrem Weg in die Industrie 4.0Industrie 4.0 begleiten. Aktuelle Prototypen und Lösungen aus 15 geförderten Projekten des Programms "Autonomik für Industrie 4.0" sind am Donnerstag auf einem Kongress in Berlin vorgestellt worden. Darunter sind etwa Lösungen für eine reibungslosere Zusammenarbeit von Menschen und Robotern in der Produktion oder die Steuerung von Transportsystemen mit Hilfe von Gesten. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Etwa 50 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland hingen von Industrie und Fertigung ab, sagte Stefan Schnorr, Abteilungsleiter Digital- und Innovationspolitik des Ministeriums. Der Bund habe für die digitale Transformation insgesamt rund 150 Millionen Euro an Fördermitteln bereit gestellt. Sehr wichtig seien dabei Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. "Wir wollen keine Grundlagenforschung betreiben, uns geht es gezielt um konkrete Anwendungsforschung."

Auf dem Kongress diskutieren mehr als 300 Teilnehmer die künftige Gestaltung und den Einsatz digitaler Systeme in der Industrie. Es gehe der Politik auch darum, die Realisierbarkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche Akzeptanz und Fragen der technischen Normierung für die Unternehmen abzustecken, sagte Schnorr. Flächendeckend in der Bundesrepublik sollen künftig Kompetenzzentren den Weg zum "Mittelstand 4.0" weisen.

Für die automatisierte und vernetzte Zusammenarbeit verschiedenster Maschinen wie Walzen und Transportfahrzeuge auf einer Baustelle zeigt etwa das Projekt "Smartsite" in Berlin eine Software-Plattform als Basis. Im Projekt "Speedfactory" wollen Unternehmen wie AdidasAdidas und Pfaff Industriesysteme zusammen mit der technischen Hochschule RWTH Aachen die industrielle Fertigung wieder in örtliche Nähe der Kunden bringen. Damit würden grundlegende Möglichkeiten eröffnet, die Produktion nach Deutschland zurückzuholen, hieß es. Top-500-Firmenprofil für Adidas

"Die nun vorliegenden Ergebnisse richten sich insbesondere an mittelständische Unternehmen und sollen vor allem dem Management einen schnellen Einstieg in die oftmals komplexen Fragestellungen und sich abzeichnenden Lösungsansätze verschaffen", sagte Alfons Botthof, Leiter der Begleitforschung Autonomik für Industrie 4.0. Die geförderten Projekte zeichneten sich vor allem durch die Kombination von hohem Innovationsgehalt und starkem Praxisbezug aus.

Viele Fragen vor allem der Sicherheit seien bislang jedoch noch unbeantwortet, sagte Constanze Kurz von Netzpolitik.org. Das Internet dominierten inzwischen wenige Plattformbetreiber wie Amazon, Google oder Facebook, die weitgehend die Rechte an Inhalten für sich beanspruchten. Industrie 4.0 müsse ganz anders gebaut werden. "IT-Sicherheit wird Geld kosten, da reicht keine "Cyber-Wehr"." Kleinen und mittelgroßen Unternehmen riet Kurz, statt auf Schnelligkeit auf Sorgfalt und Sicherheit zu setzen.

Die Konferenz "Digitale Innovationen für die Industrie" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Berlin richtet sich an Hersteller, Anwender, Dienstleister und Branchenvertreter. Sie ist Auftaktveranstaltung für das neue Programm "PaAiCE - Digitale Technologien für die Wirtschaft", bei dem es unter anderem um Logistik, Servicerobotik und 3D-Anwendungen in der Industrie geht. (dpa/rs)

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