SAP-Arbeitsmarkt

Freiberufler besser qualifiziert als Festangestellte

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Bei der geografischen Verteilung der Tagessätze fällt auf, dass diese - wie vielleicht zu erwarten war - insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen über dem Bundesdurchschnitt liegen. Aber auch in Berlin und Brandenburg liegen die Sätze mit rund 900 Euro überraschend hoch. Dabei zeigt sich, dass die Einkommensschere unter den Freelancern deutlich weiter aufgeht als unter den Festangestellten.

Red ...

... ist ein internationales Unternehmen mit Sitz in London und betreibt in Deutschland drei Büros. Das Unternehmen vermittelt Fach- und Führungskräfte zur Festanstellung, aber auch Freelancer rund um SAP-Themen und bietet in diesem Umfeld auch Consulting an. Basierend auf einem weltweiten Netz von 330.000 SAP-Experten reicht das Angebot von der Personalausstattung eines SAP-Kompetenzzentrums bis hin zum Management von weltweiten Rollout-Programmen.

"Erfahrene Spezialisten wählen häufig den Weg in die Selbständigkeit, da sie die Gehaltsgrenzen als Festangestellte erreicht haben und bei entsprechender Qualifikation durchaus Tagessätze weit jenseits von 1000 Euro erzielen können", kommentiert Red-Manager Pfenninger das Ergebnis.

Unter den fest angestellten SAP-Fachleuten gaben knapp 40 Prozent ein Jahresgehalt zwischen 50.000 und 75.000 Euro an. Weitere 40 Prozent streichen zwischen 75.000 und 100.000 Euro ein. Auch hier gilt, dass sich in den oberen Gehaltsklassen überwiegend Spezialisten mit langjähriger Erfahrung finden.

Pfenninger beobachtet, dass der Spielraum für Gehaltserhöhungen bei Festangestellten eher gering ist. So erklären mehr als 60 Prozent der befragten fest angestellten SAP-Experten, ihr GehaltGehalt habe sich in den letzten zwölf Monaten im Durchschnitt zwischen einem und vier Prozent erhöht. Fast jeder dritte aus dieser Gruppe will sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten nach einer neuen Position mit SAP-Bezug umschauen. Die Gehaltsverbesserung steht dabei im Vordergrund. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Studie

Die Hamburger Marktforschungsagentur Dr. Grieger & Cie. hat im Auftrag des SAP-Dienstleisters Red den deutschen SAP-Arbeitsmarkt untersucht. Insgesamt haben sich mehr als 1000 auf SAP-Systeme spezialisierte Fach-und Führungskräfte an der Online-Umfrage beteiligt, die von September 2013 bis Februar 2014 dauerte. Die meisten Befragten sind deutsche Staatsbürger, knapp drei Viertel sind fest angestellt, gut ein Viertel Freelancer. Wie andere Bereiche der IT-Branche ist auch die SAP-Welt eine Männerdomäne. Nur etwa jeder achte SAP-Professional ist eine Frau.

Über ein Drittel der Befragten haben die Erfahrung gemacht, dass Personalagenturen und Headhunter bei der Suche nach einer neuen Position am hilfreichsten sind. Sie bewerten die Chance auf einen besseren Job hier höher als im persönlichen Netzwerk, an das in dieser Hinsicht nur 27,2 Prozent der Studienteilnehmer glauben. Es folgen Online-Jobbörsen und Job-Websites (20,9 Prozent) sowie professionelle soziale Online-Netzwerke wie Xing oder LinkedInLinkedIn (14,3 Prozent). Alles zu LinkedIn auf CIO.de

Große Wechselbereitschaft

Für Headhunter ist nicht nur die Wechselbereitschaft der SAP-Profis eine gute Nachricht, auch deren große Mobilität fällt auf. Nur etwa ein Drittel der Befragten gibt an, im heimatlichen Bundesland tätig zu sein. Die übrigen haben ihren Arbeitsort entweder in einem anderen Bundesland oder im Ausland. Mehr als ein Viertel aller SAP-Fach- und Führungskräfte sieht kein Problem darin, für einen besseren Job in ein anderes westeuropäisches Land zu ziehen.

Unterm Strich zeigt die Umfrage also, dass auf SAP-Systeme spezialisierte Fach- und -Führungskräfte nicht an ihren Stühlen kleben und zu Abenteuern bereit sind. Deutlich wird zudem, dass sie ihren Marktwert durch Fortbildungen und entsprechende Zertifizierungen kontinuierlich steigern wollen.

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