Studie von Harvey Nash

Führungskräfte gehen nach 90 Tagen wieder

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Zugleich sind die Führungskräfte der Ansicht, dass sie 50 Prozent produktiver sein könnten, wenn der Arbeitgeber ihren Start besser organisiert hätte. Nicht zuletzt greift ein missglückter Einstieg einer neuen Führungskraft auch auf deren gesamtes Team über und zieht dessen Produktivität in den Keller.

Dadurch potenzieren sich für Unternehmen die Kosten, die durch einen schlecht organisierten Dienstantritt oder auch eine falsche Stellenbesetzung entstehen. Nur 49 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auch schwierige Themen mit ihrem direkten Vorgesetzten oder dem CEO erörtern können.

KPIs für die eigene Leistung fehlen

Ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit der neu eingestellten Manager liegt laut Studie darin, dass sie kaum Möglichkeiten haben, die eigene Leistung und den eigenen Beitrag zu messen. 46 Prozent gaben an, dass die dazu nötigen Leistungskennzahlen (Key Performance Indicator = KPI) in den ersten vier Wochen nach Dienstantritt noch nicht genehmigt waren. Und knapp ein Drittel der neuen Mitarbeiter vollendet die ersten 90 Tage im neuen Job mit nicht abgestimmten Zielvorgaben, und das obwohl sie regelmäßig mit ihren direkten Vorgesetzten reden.

Ein Problem liegt für die Studienautoren auch darin, die Betriebe beim Anheuern von Führungskräften den nötigen Ernst und die Genauigkeit vermissen lassen. Oft stellt der künftige Arbeitgeber sich und der neuen Führungskraft ihre Rolle während des Recruiting-Prozesses nicht korrekt dar.

Arbeitgeber täuschen Bewerber für Führungspositionen

Ein Viertel der neu eingestellten Manager sind der Ansicht, dass ihr Arbeitgeber in dieser Hinsicht im Bewerbungsverfahren nicht die Wahrheit gesagt hat. Ein Drittel teilte mit, dass die tatsächlichen Aufgaben nicht mit den in den persönlichen Gesprächen beschriebenen übereinstimmen.

Zur Startseite