Strategien


Oliver Bierhoff im Interview

Fußball wird berechenbar

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

„Die Spieler agieren über Whatsapp, auf Facebook und anderen Plattformen.“

Ist der Datenschutz bei den Spielern ein Thema? Bei persönlichen Fitnessdaten etwa handelt es sich um sensible Informationen, die bei Transfer- oder Gehaltsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen können.

Oliver Bierhoff: Die Spieler agieren über Whatsapp, auf FacebookFacebook und anderen Plattformen. Klar machen sie sich Gedanken, wo die Informationen dann landen, aber eher in dem Sinne, ob der Empfänger einer Nachricht diese dann weiterleitet und wer das dann noch lesen könnte. Aber das ist eine Thematik, um die sich in erster Linie SAP kümmert. Bei dem Communication-Tool wussten wir, dass SAP sehr vorsichtig agiert. Das ist abgesichert. Da habe ich nicht das Gefühl, dass sich die Spieler Sorgen machen. Das ist ja ein geschlossenes System und kein öffentlicher Chat-Room. Alles zu Facebook auf CIO.de

Wie kamen denn DFB und SAP zusammen?

Oliver Bierhoff: Wir haben seit Jahren eine enge Partnerschaft mit SAP. Das begann mit dem Thema Ticketing. Wir hatten vor einiger Zeit den Bedarf, die Technik umzugestalten. SAP hat sich da als Partner angeboten. Dann haben wir gesehen, dass SAP darüber hinaus noch wesentlich mehr Themen zu bieten hat, und wir haben im Lauf der Zeit unsere Infrastruktur umgestellt, von der Verwaltung bis hin zum CRMCRM. Alles zu CRM auf CIO.de

Was sind Ihre weiteren Pläne?

Oliver Bierhoff: Weltmeister werden.

Und SAP hilft Ihnen dabei?

Oliver Bierhoff: Kurzfristig mussten wir für die Spieler unser Communication-Tool zur WM finalisieren. Darüber hinaus wollen wir nun eine richtige Datenbank aufbauen - übergreifend über die Nationalmannschaft hinaus auch auf den Jugendbereich. Damit wir auch von den Jugend-Nationalspielern alle Informationen bekommen, um im Training entsprechend agieren zu können. Ein Beispiel: Wenn der Torwart aus seinem Kasten kommt, um den Winkel gegen einen Stürmer zu verkürzen, dann bekommt er per Sensorik Impulse, in welche Richtung er sich bewegen muss, um die optimale Position einzunehmen - das hat dann einen Trainingseffekt.

Hier müssen wir aber verschiedenste Faktoren im Blick behalten, wie zum Beispiel die Sensortechnik selbst. Wir arbeiten auch mit anderen Partnern zusammen, etwa Adidas, die aber eigene Systeme bauen. Das ist nicht immer ganz einfach. Aber wir arbeiten daran.

Und auf lange Sicht?

Oliver Bierhoff: Mein Traum ist es, dass wir irgendwann in unserem Leistungszentrum einen vernetzten Platz haben, über alle Trainingseinheiten Daten für alle Spieler erhalten und dazu ein kleines Labor unterhalten, wo wir eigene Dinge weiterentwickeln können.

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