Navi meets Dashcam

Garmin Nüvicam im Praxistest



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Mit der Nüvicam kombiniert Garmin nicht nur Navigationssystem und Autokamera, sondern bietet auf diese Weise auch Fahrassistenzfunktionen für ältere oder einfacher ausgestattete Autos. Die Zusatzfunktionen sind aber kein vollwertiger Ersatz für ein Onboard-System.
Mit der Nüvicam kombiniert Garmin nicht nur Navigationssystem und Autokamera, sondern bietet auch diverse Assistenzfunktionen.
Mit der Nüvicam kombiniert Garmin nicht nur Navigationssystem und Autokamera, sondern bietet auch diverse Assistenzfunktionen.
Foto: Garmin

Dashcams, die den Fahrtverlauf aufzeichnen, erfreuen sich nicht mehr ausschließlich in Russland großer Beliebtheit. Angesichts des teilweise zu beobachtenden Fahrverhaltens anderer Verkehrsteilnehmer denkt sicher auch hier mancher Fahrer daran, sich zur Absicherung bei einem Unfall eine Autokamera in sein mobiles Schmuckstück zu hängen. Die Rechtslage ist allerdings nicht ganz eindeutig, immerhin aber haben hierzulande inzwischen einige Gerichte die Aufzeichnungen als Beweismittel anerkannt. Ganz anders ist die Lage in Österreich - dort dürfen Dashcams aufgrund der Rechtslage gar nicht verwendet werden.

Wie auch immer: Beim Versuch, eine neue Nische zwischen teurem Onboard-System und günstiger Smartphone-Navigation zu finden, hat Garmin nun mit der Nüvicam ein Gerät herausgebracht, das nicht nur Dashcam und Navi kombiniert. Damit nicht genug, verspricht der Hersteller noch einige nützliche Zusatzfunktionen. So soll das Gerät dank Kamera vor bevorstehenden Kollisionen oder einem drohenden Verlassen der Spur warnen.

Aller Anfang ist schwer

Doch immer der Reihe nach. Um das Device zu nutzen, muss man es zunächst einmal an einen geeigneten Platz möglichst mittig befestigen - und das ist weniger einfach als gedacht. Die Nüvicam ist mit Abmessungen von 18,3 x 9,4 x 1,5 Zentimetern nämlich nicht gerade klein ausgefallen - je nach Fahrzeug hat man daher mehr oder weniger Schwierigkeiten, das Gerät unterzubringen. Bei der Platzsuche ebenfalls zu beachten ist der Umstand, dass der Bildschirm der Nüvicam bei Sonneneinstrahlung stark spiegelt. Ansonsten gibt es an dem 6 Zoll großen Touch-Display (aus Glas), das mit 800 mal 480 Pixel auch (relativ) gut auflöst, aber wenig zu bemängeln.

Bis ein geeigneter Platz für die Nüvicam gefunden ist, kann einige Zeit vergehen.
Bis ein geeigneter Platz für die Nüvicam gefunden ist, kann einige Zeit vergehen.
Foto: Garmin

Im Test vergingen bei einem älteren Mercedes (W202) gute fünf Minuten, bis für die Nüvicam ein halbwegs brauchbarer Ort gefunden war. Dies muss nicht für alle Fahrzeuge gelten, es ist jedoch gut möglich, dass Besitzer von Autos mit schräg nach vorne laufenden Panoramascheiben ähnliche Platzprobleme vorfinden. Immerhin genügt es, die magnetische Halterung samt Anschlusskabel mit Hilfe des Saugnapfs einmal richtig anzubringen. Da an der Nüvicam keinerlei Kabel angeschlossen werden, kann man das Garmin-Gerät problemlos anbringen und wieder abnehmen.

Bevor es nun aber endlich losgehen kann, ist noch eine letzte - wichtige - Einstellung nötig: Man muss die schwenkbare Kamera mit Hilfe eines eingeblendeten Fadenkreuzes einrichten, um ein brauchbares Videobild zu erhalten. Hier sind vor allem Korrekturen notwendig, damit der Spurhalteassistent auch richtig funktioniert, wenn die Nüvicam nicht ganz in der Mitte angebracht wurde.

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