IT Excellence Benchmark


IT Excellence Benchmark

Gazprom gewinnt Anwenderpreis

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

"Insgesamt sinkt in den vergangenen Jahren die Gesamtzufriedenheit mit der unternehmenseigenen IT", sagt Carolin Beck, die beim CIO-Verlag IDG für das ITEB-Projekt mitverantwortlich ist. Die Ursache dafür liege vermutlich in der unzureichenden Zusammenarbeit und der verbesserungswürdigen Kommunikation zwischen den Fachabteilungen und der IT. Hier verschlechterten sich die Noten in den vergangenen Jahren tendenziell. Die Zufriedenheit mit der IT-Arbeitsplatzausstattung der Mitarbeiter steige hingegen in den vergangenen Jahren an.

"Welche Maßnahmen wollen wir daraus ableiten?"

Nach der eigenen Meinung gefragt zu werden, sei das eine, sagt Hohl, damit sei eine Wertschätzung der Mitarbeiter verbunden. Dass die Kollegen mit ihrem Feedback dann auch tatsächlich etwas verändern könnten, sei noch wichtiger. Die Ergebnisse der jährlichen Umfrage bekommt bei Gazprom zunächst das Management in die Hand. Zwei Wochen später werden sie dann im ganzen Haus kommuniziert. Wenn die Werte vorliegen, fragen sich die Verantwortlichen jedes Mal aufs Neue: "Welche Maßnahmen wollen wir daraus ableiten?" Für die ITEB-Runde 2014 ist das Management noch damit beschäftigt, aus den Zahlen die richtigen Schlüsse zu ziehen.

"Zur mobilen IT hatte das Unternehmen in der Umfrage eigene Fragen gestellt. Die Ergebnisse wollen wir dem Projektteam, das sich um das Design des mobilen Workplace kümmert, mit auf den Weg geben", sagt Lars Hohl von Gazprom.
"Zur mobilen IT hatte das Unternehmen in der Umfrage eigene Fragen gestellt. Die Ergebnisse wollen wir dem Projektteam, das sich um das Design des mobilen Workplace kümmert, mit auf den Weg geben", sagt Lars Hohl von Gazprom.
Foto: Foto Vogt

Trotz des Spitzenplatzes bei der allgemeinen Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der IT gibt es auch bei Gazprom noch Bereiche, in denen Dinge verbessert werden müssen. So besteht Handlungsbedarf beim mobilen Arbeiten und speziell bei der Nutzung von Notebooks. "Das ist das Wichtigste, was wir jetzt angehen müssen", sagt Hohl. "Denn der Alltag der Mitarbeiter verändert sich.

"Zur mobilen IT hatte das Unternehmen in der Umfrage eigene Fragen gestellt. Das ist bei ITEB möglich, um die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen zu berücksichtigen. "Die Ergebnisse wollen wir dem Projektteam, das sich um das Design des mobilen Workplace kümmert, mit auf den Weg geben", sagt Hohl.

Auch zu den Wiederherstellungszeiten nach Störungen gab es Gazprom-exklusive Fragen. Der Hintergrund: Gerade hat die IT ein neues Hochverfügbarkeits-Rechenzentrum bezogen. "Mit VirtualisierungVirtualisierung und Echtzeit-Backup machen wir, was die Wiederherstellungsszenarien angeht, einen Riesenschritt nach vorne", sagt Hohl. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

In den Jahren zuvor hatte es bei Gazprom Germania eigene Fragen zu den Druckprozessen im Haus gegeben. Nachdem das Unternehmen auf Multifunktionsdrucker mit externer Wartung umgestellt hatte, ermittelte die IT drei Jahre lang die Akzeptanz bei den Nutzern. Jetzt ist das Druckerprojekt abgeschlossen, die Zufriedenheitswerte sind hoch.

Bei Gazprom werden die Umfrageergebnisse auf die Fachbereiche heruntergebrochen. So kann die IT, wenn es Beanstandungen gibt, gezielt auf die jeweiligen Abteilungen zugehen. Hohl und den IT-Kollegen sind nicht nur die aggregierten Zahlen wichtig, sondern vor allem auch die anonymen Kommentare der Mitarbeiter in den freien Textfeldern, die die ITler manchmal überraschen: "Sie geben uns einen zusätzlichen Wink, wo wir noch etwas verbessern müssen.

"Die Mitarbeiter von Gazprom sagen in der Umfrage aber nicht nur, was ihnen nicht gefällt, sie loben manchmal auch. Auf die freie Frage: "Welche drei Dinge möchten Sie der IT gerne mit auf den Weg geben?", schrieben viele einfach: "Weiter so." Andere mahnen eine stärkere Kundenorientierung und eine besser verständliche Kommunikation der IT-Abteilung mit den Mitarbeitern an.

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