Strategien


Massive Produktivitätsverluste

Gefahren durch Social Media nehmen zu

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Wem würden Sie denn abraten?

Ende März erscheint "Die Internetfalle" in einer völlig überarbeiteten Neuauflage (Verlag Frankfurter Allgemeine Buch, 19,90 Euro).
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Foto: Köhler

Stellen Sie sich einmal vor, auffällig viele Mitarbeiter eines Unternehmens verkünden über soziale NetzwerkeNetzwerke, dass sie sich an einem bestimmten Provinzflughafen befinden. Das sind öffentlich zugängliche Informationen für Wirtschaftsspione, die dann nur noch einzelne Puzzleteile zusammenfügen müssen. So lässt sich zum Beispiel schnell erahnen, dass etwa eine Übernahme eines lokalen Unternehmens bevorsteht. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Regelung für Surfen am Arbeitsplatz

Sollte die Konsequenz ein Social-Media-Verbot sein?

Auf keinen Fall. Jeder Mitarbeiter ist auch eine Privatperson, da bringt ein Verbot nichts. Damit erreicht man nur, dass die Angestellten die sozialen Netzwerke mit dem Smartphone unter der Schreibtischkante ansurfen oder eben nach Feierabend. Man muss den Mitarbeitern genau erklären, warum bestimmte Themen tabu sind, zum Beispiel weil Wettbewerber im Netz danach suchen.

Wie beeinflusst die Nutzung sozialer Netzwerke die Produktivität am Arbeitsplatz?

Für Deutschland gibt es hierzu noch keine validen Erhebungen, aber hinter vorgehaltener Hand wird von massiven Problemen und Produktivitätsverlusten gesprochen. Vor 15 Jahren lag der Ablenkungsfaktor mehr bei Nachrichtenseiten oder Ebay, heute sind es die sozialen Netzwerke. Ich denke, man muss sie genauso im Griff haben wie Raucherpausen oder den Kaffeeklatsch.

Welche Regelung empfehlen Sie?

Es sollte eine vernünftige Regelung sein, die die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt. Arbeitgeber erwarten von ihren Angestellten schließlich auch, dass sie Arbeit mit nach Hause nehmen. Warum sollten Sie umgekehrt nicht am Arbeitsplatz privat surfen dürfen? Darüber hinaus wäre es doch absurd, wenn man seine Mitarbeiter mit SmartphonesSmartphones ausstattet und dann die Nutzung massiv einschränkt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Gibt es Bereiche, für die andere Regeln gelten sollten?

In sicherheitsrelevanten Bereichen sollte die Nutzung sozialer Netzwerke und auch privater IT generell verboten sein. Mir ist der Fall eines Unternehmens bekannt, in dem ein Kranfahrer so damit beschäftigt war, über sein privates iPhoneiPhone den Facebook-Status zu aktualisieren, dass er Ladung an falscher Stelle abgesetzt hat. Dadurch kam es beinahe zu einem Todesfall. Alles zu iPhone auf CIO.de

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