Strategien


E-BUSINESS-PROJEKTE

Geld zurück

03.12.2001
Von Michaela Streimelweger
Bei der Umsetzung von E-Business-Projekten werden heute strenge Kriterien angelegt. Unternehmen rücken den Return on Investment als entscheidenden Maßstab für den Start oder das Überleben von Projekten in den Mittelpunkt ihrer Planungen.

DABEI SEIN, EGAL WAS ES KOSTET - das war lange Zeit die Devise der Unternehmen in Sachen E-Commerce. Das ist vorbei. "Die Ansprüche der Kunden waren damals so hoch wie heute", sagt Manfred Hild, Projekt-Manager beim deutschen Internet-Dienstleister GFT Technologies. "Aber heute haben die Kunden konkretere Vorstellungen." Die Frage, mit der Dienstleister immer wieder konfrontiert werden, lautet schlicht: Was bringt die Investition?

Bisher hielt sich der wirtschaftliche Erfolg der meisten E-Commerce-Projekte in Grenzen - so die Ergebnisse einer aktuellen Befragung des deutschen Beratungsunternehmens KPMG in Kooperation mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). 2500 Unternehmen befragte KPMG, 800 antworteten. Nur 0,1 bis 10 Prozent des Gesamtumsatzes wurden hier online erzielt - Ergebnisse, die weit von den Erwartungen abweichen: Innerhalb der nächsten drei Jahre rechnen 14 Prozent der Unternehmen mit einem E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz von 25 bis 50 Prozent.

Wesentliche Erkenntnis der Befragung: Es muss viel genauer als bisher geplant und kalkuliert werden. Der Ertrag steht im Mittelpunkt; weniger konkrete, finanziell unklare ProjekteProjekte werden als Basis einer Finanzierung nicht mehr akzeptiert. Mehr noch: "Heute muss innerhalb von maximal sechs Monaten der Return on Investment (ROIROI) erreicht sein", sagt Georg Hess, CIO des Schweizer Finanzportals Moneycab. Früher sei ein gutes Jahr Zubuttern dagegen achselzuckend akzeptiert worden. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu ROI auf CIO.de

Jähes Ende für Nice-to-Haves

Immer mehr Projekte fallen durchs Raster; Unternehmen konzentrieren sich auf das Wesentliche. "Nice-to-Haves, für die man sich früher interessiert hätte, fallen weg", sagt Christian Leeb, CIO des österreichischen Metallurgie-, Energietechnik- und Wassertechnik-Konzerns VA Tech. Für die realisierten Teillösungen würden Umsetzungsfristen und Budget-Rahmen zunehmend eng bemessen. "Früher hat man ohne zu zögern riesige Portale aufgestellt; heute versucht man, Teile operabel zu kriegen", stell Moneycab-CIO Hess fest.

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