Strategien


Insourcing von 10.000 IT-Jobs

General Motors holt ausgelagerte IT zurück



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

GM war schon oftmals Trendsetter

Randall D. "Randy" Mott, CIO bei General Motors und EX-HP-Manager, will bis zu 10.000 Jobs in der internen IT des Autokonzerns schaffen.
Randall D. "Randy" Mott, CIO bei General Motors und EX-HP-Manager, will bis zu 10.000 Jobs in der internen IT des Autokonzerns schaffen.
Foto: General Motors

Sollte der Plan in der skizzierten Form tatsächlich umgesetzt werden, könnte GM einmal mehr eine Blaupause für den IT-Bezug liefern. Der Konzern hatte 1984 den IT-Service-Provider EDS übernommen und 1996 wieder als selbständigen Anbieter aus dem Konzern herausgelöst. Damit wurden große Teile des IT-Betriebs ausgelagert, GM galt vielen großen Anwenderunternehmen mit diesem Schritt als Outsourcing-Vorbild. Später verteilte GM die ausgelagerten IT-Dienste auf mehrere Lieferanten und schuf so die Grundlagen für das aktuelle Multisourcing.

"Die Fertigungsindustrie wird in den kommenden Jahren ein interessantes Beobachtungsobjekt sein. In Gesprächen mit großen Herstellern hören wir immer öfter vom Insourcing", schildert Cliff Justice, Principal bei KPMGs Shared-Services und Outsourcing-Unit, die Hintergründe. "Viele Unternehmen eruieren groß angelegte Projekte zur Wiedereingliederung der IT, weil sie glauben, damit einen besseren Zugang zu einem wichtigen Innovations-Motor zu finden."

Schattenseiten des Outsourcing

Allerdings werden die Vorhaben wohl nicht darauf hinaus laufen, dass alle aktuellen Outsourcing-Verbindungen gekappt werden. KPMG-Berater Justice erwartet, dass "Partnerschaften geprüft werden, die Innovationen, neue Technologien und Wettbewerbsvorteile versprechen. Dagegen werden einfache Dienste, die von Lohnkostenvorteilen profitieren, weiterhin ausgelagert", betont Justice.

Auslagerungsprojekten sind mittlerweile etabliert, so dass Anlaufschwierigkeiten seltener vorkommen. Probleme im OutsourcingOutsourcing sind heute kaum noch dem mangelnden Erfahrungsschatz auf Anwender- und Anbieterseite geschuldet, so dass Outsourcing-Kunden die Deals grundlegend neu bewerten und den Verlauf sowie die Ergebnisse der Abkommen genau analysieren. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Dabei legen sie auch die Schattenseiten des Outsourcings offen. "Höhere Produktivität, weniger Management, reduzierte Reisekosten, bessere Qualität, seltenere Nacharbeiten, flexiblere Arbeitszeiten und weniger kulturelle Unstimmigkeiten sind einige positive Erfahrungen von Unternehmen, die Aufgaben zurückgeholt haben", schildert F.B. Mack, Direktor beim Beratungshaus Sylvan Advisory. "Und positive Schlagzeilen zu machen, ist auch nicht schlecht."

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