Top 10 Großunternehmen - Michael Kollig, Danone

Globale Einheit und doch flexibel

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Im Bereich Infrastruktur konnte die Danone Gruppe mancherorts die Zahl der physischen Server um bis zu 64 Prozent reduzieren. Ferner wurde die WAN-Infrastruktur verbessert, wobei die Einsparungen teilweise dazu genutzt wurden, um die Leistungsfähigkeit des Corporate Networks zu erhöhen. In Sachen Einkauf galt es sicherzustellen, dass die Lieferanten globale Zusagen auch in den einzelnen Ländern einhalten. Auf der anderen Seite sollte der lokale Einkauf gebündelt werden, um gute Konditionen zu erzielen. In Sachen Applikationen schaute das Projektteam nicht nur auf das Harmonisierungspotenzial, sondern suchte auch nach Ansätzen, wie sich das globale Lösungsportfolio am effizientesten in einzelnen Geschäftseinheiten einführen lässt. Hier bewährte sich das Prinzip "Vom großen Bruder lernen". Neue Einheiten sollten also nicht lange nach einem Implementierungsweg für ihre Geschäftsprozesse suchen, sondern das Vorgehen von etablierten Einheiten adaptieren.

Verstärkt mit virtuellen Teams arbeiten

Fingerspitzengefühl brauchte das Projektteam beim Thema Organisation. Zum einen galt es, die bislang eher autarken IT-Verantwortlichen der Geschäftseinheiten ins Boot zu holen, zum anderen mussten die Bedenken auf Geschäftsleitungsebene zerstreut werden. Dort befürchtete man, die eigenen IT-Interessen könnten bei einer einheitlichen Organisation künftig zu kurz kommen. Bedenken, denen Kollig und seine Mannschaft damit begegneten, dass sie dedizierte Account-Manager zur Verfügung stellten. Intern erwuchs aus der neuen Organisation der IT die Notwendigkeit, verstärkt mit virtuellen Teams zu arbeiten.

Unter dem Strich konnte Kollig so für die kleineren Geschäftseinheiten den Zugang zu IT-Leistungen vereinfachen und teilweise die Kosten um bis zu zehn Prozent senken. Darüber hinaus hat der Gedanke der virtuellen Teamarbeit in der IT für andere Fachbereiche eine gewisse Vorbildfunktion und beschleunigte die Verbreitung moderner Kommunikations- und Collaboration-Tools.

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