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Desaster Recovery

Großmolkerei Zott spiegelt SAP-Daten in Minuten

29.01.2015
Von Holm Landrock
Die bayrische Molkerei Zott SE stellt mit einer neuen Lösung die Wiederfügbarkeit des komplexen SAP-Systems in Minuten wieder her. CIO Ingo Bachmann berichtet.
"Wir haben eine Lösung für ein extrem schnelles Desaster-Recovery unserer SAP-Systeme gesucht, um Produktionsausfälle durch IT-Störungen möglichst auszuschließen", sagt Ingo Bachmann, IT-Bereichsleiter bei Zott.
"Wir haben eine Lösung für ein extrem schnelles Desaster-Recovery unserer SAP-Systeme gesucht, um Produktionsausfälle durch IT-Störungen möglichst auszuschließen", sagt Ingo Bachmann, IT-Bereichsleiter bei Zott.
Foto: Privat

Was passiert mit der Rohmilch einer Molkerei, die täglich angeliefert wird, wenn die IT einmal nicht mitspielen würde? In der LebensmittelindustrieLebensmittelindustrie ist Hochverfügbarkeit ein Muss. Die komplexen Anlagen für die Verarbeitung der Rohstoffe zu Endprodukten für den Verbraucher sind wie Organismen, die beim Ausfall einzelner Komponenten schnell schwere Störungen erleiden. Top-Firmen der Branche Nahrungsmittel

Das gilt für viele Bereiche, ob für pharmazeutische Prozesse, ob bei der Herstellung von Süßwaren oder wie bei Zott bei der Herstellung von Milchprodukten. Im Jahr 2014 betrug die geschätzte Milchverarbeitungsmenge der Unternehmensgruppe Zott 962 Millionen Kilogramm Milch. Zum Produktportfolio der Traditionsmolkerei Zott zählen Joghurt-, Dessert- und Käsespezialitäten, die in fast allen Supermärkten und in vielen Ländern der Welt zu finden sind.

Auf unterbrechungsfreien Betrieb ausgelegt

Das ausgeklügelte System von Herstellungs- und Reinigungszyklen sorgt dafür, dass die Fertigungslinien stets keimfrei sind und die hohen Erwartungen an die Produktqualität eingehalten werden können. Die empfindlichen Systeme der Prozesse dürfen nicht unterbrochen werden und sind deshalb auf einen unterbrechungsfreien Betrieb ausgelegt. Das gilt konsequenterweise auch für die Informationstechnik und insbesondere für die SAP-Umgebung.

Wie viele Fertigungs- und Lebensmittelunternehmen setzt auch Zott für die Abwicklung der Geschäftsprozesse die betriebswirtschaftliche Standardsoftware der SAP SESAP SE ein. Ganz konkret ist dies SAP ERPERP ECC 6.0 mit einer zentralen SAP Netweaver-Instanz und dem Datenbanksystem MaxDB. Die Software deckt die durchgehende Prozesskette vom Eingang der Rohware bis zur Kommissionierung, Lieferung und Fakturierung ab. Dabei wird auch das Hochregallager angesteuert und die Parameter für die Produktionsmaschinen werden aus dem SAP heraus übergeben. Top-500-Firmenprofil für SAP SE Alles zu ERP auf CIO.de

Zeitversetzte Spiegelung der Daten

Zur Absicherung dieser komplexen SAP-Landschaft hat Zott jetzt Libelle BusinessShadow implementiert. Dabei handelt es sich um eine Software für die System- und Datenbankspiegelung, die nicht nur mit MaxDB, sondern auch anderen Datenbanksystemen lauffähig ist. Die Stärke der Libelle-Lösung ist die patentierte zeitversetzte Spiegelung: Durch diese Sicherung kann der Spiegel einem frei definierten Zeitraum hinter dem Original folgen und bietet so optimalen Schutz vor den Folgen von Hardwareschaden sowie vor Bedienerfehlern oder sonstigen inhaltlich logischen Fehlern.

Die Wiederherstellungspunkte einzelner Applikationen und Datenbanken können transaktionsgenau gesteuert werden, so dass auch in komplexen Applikationslandschaften in kürzester Zeit mit übergreifend konsistenten und transaktionsintegeren Daten weitergearbeitet werden kann.

System für schnelles Desaster-Recovery gesucht

"Wir haben eine Lösung für ein extrem schnelles Desaster-Recovery unserer SAP-Systeme gesucht, um Produktionsausfälle durch IT-Störungen möglichst auszuschließen. Unser Ziel ist es, im schlimmsten aller Fälle unsere IT so schnell wie möglich wieder verfügbar zu haben. Ohne zeit- und arbeitsintensives Restore", erklärt Ingo BachmannIngo Bachmann, IT-Bereichsleiter bei Zott. Profil von Ingo Bachmann im CIO-Netzwerk

Mit klassischen Alternativen wie einem zweiten ServerServer hätten die IT-Administratoren bei Zott unter Umständen das SAP-Produktivsystem neu installieren oder sogar die Datenbankinhalte aus einem Backup rekonstruieren müssen. Alles zu Server auf CIO.de

Minuten statt 14 Stunden für Recovery

Wenn, wie bei Zott, selbst für wichtige Systemänderungen nur kurze Wartungsfenster zur Verfügung stehen, stellt ein Restore eine zu große Unsicherheit dar. Bachmann blickt zurück: "Die Wiederherstellungszeit des Systems lag vor Einführung von BusniessShadow im besten Fall bei 14 Stunden. Bei Hardwarereparaturen hätte es noch länger gedauert. Mit BusinessShadow ist die Herstellung der Wiederverfügbarkeit des SAP-Systems eine Sache von Minuten."

Bemerkenswert und für den SAP-Einsatz durchaus relevant ist die hohe Fertigungstiefe bei Zott. Das Unternehmen stellt nicht nur die Milchprodukte selbst her, sondern fertigt Verpackungen und Fruchtzubereitung zu einem erheblichen Teil selbst. Auch die IT-Infrastruktur wird vom Unternehmen OnPremise betrieben.

Zwei Rechenzentren

Zott hat sich bereits bei der Einführung vor sieben Jahren für die SAP-eigene MaxDB-Datenbank entschieden, um die Vorteile der hohen Integration und der aufeinander abgestimmten Komponenten auszuschöpfen. Für die Verfügbarkeit der gesamten SAP-Landschaft sorgt nun die Libelle Lösung für die zeitversetzte Daten- und Systemspiegelung.

Zott betreibt zwei Rechenzentren am Firmensitz in Mertingen, wobei eines die Produktivsysteme beherbergt, während das zweite RechenzentrumRechenzentrum als Backup- und Notfallrechenzentrum konzipiert ist - hier läuft auch die Schattendatenbank von Libelle. Insgesamt umfasst die Landschaft rund 140 Server, die - mit Ausnahme der SAP-Systeme - bereits fast alle virtualisiert sind, um höchsten Wartungskomfort zu bieten und kurze Wiederherstellungszeiten zu garantieren. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

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