Studie

Gut ein Drittel der deutschen Unternehmen sind digitale Nachzügler

07.06.2018
Digitalisierung ist seit Jahren ein Schlagwort in der Wirtschaft - mehr aber oft nicht.
Nachzügler gehören einer längerfristigen Analyse zufolge zu den Verlierern.
Nachzügler gehören einer längerfristigen Analyse zufolge zu den Verlierern.
Foto: ssbooklet - shutterstock.com

Mehr als jedes dritte deutsche Unternehmen hat einer Studie zufolge Nachholbedarf in Sachen DigitalisierungDigitalisierung. In den USA sei die Umstellung der Geschäftsprozesse weiter vorangeschritten, heißt es in der Untersuchung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Demnach sind 36 Prozent der deutschen Unternehmen Nachzügler in der Digitalisierung, lediglich ein Fünftel gelten als Vorreiter. In den Vereinigten Staaten gebe es mehr Vorreiter (25 Prozent) und etwas weniger Unternehmen, die hinterherhinken (31 Prozent). Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Vorreiter sind demnach vor allem die Unternehmen, die mehr als fünf Prozent ihrer Betriebskosten in Digitalisierung und Informationstechnologie investieren, mehr als zehn Prozent "digital befähigte" Mitarbeiter beschäftigen und eine "digitale Kultur" pflegen.

Befragt wurden Manager aus 1.900 Unternehmen in vier Ländern - neben den USA und Deutschland auch in Frankreich und Großbritannien. Die Aussagen beruhen großenteils auf der Selbsteinschätzung der Unternehmen.

Der Studie zufolge gewinnen die Unternehmen Marktanteile, die sich schneller umstellen. Dazu analysierten die Unternehmensberater etwa die Ergebnisse von 80 Telekommunikationsunternehmen in den Jahren 2012 bis 2017. Die Vorreiter unter ihnen hätten sieben Prozent Marktanteil gewonnen, die Nachzügler dagegen elf Prozent verloren.

Die Boston-Berater gehen davon aus, dass sich die Schere in der Unternehmenslandschaft in den kommenden Jahren weiter öffnen könnte. "Unternehmen, die keine Vorreiter sind, stehen gleich doppelt unter Druck", argumentierte BCG-Berater Christoph Gauger - einerseits von Seiten etablierter Konkurrenten, die in Sachen Innovation schneller sind, andererseits von neuen digitalen Wettbewerbern. (dpa/rs)

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