Bewerben für Einsteiger

Häufige Fehler im Anschreiben

20.11.2014
Von Andreas Lutz

Floskeln vermeiden

Firmenvertreter merken auch negativ an, dass die meisten Bewerber im Anschreiben nur die Floskeln aus den Stellenanzeigen wiederholen. Stehen darin zum Beispiel die Vokabeln "teamfähig" und "kommunikativ", dann findet man sie auch in den Anschreiben. Nur wenige Bewerber übersetzen die Begriffe und beziehen sie auf die angestrebte Position. Zum Beispiel mit einer Aussage wie: "Es fällt mir leicht, Menschen zu kontaktieren" - eine Aussage "mit der zum Beispiel viele Bewerber um eine Stelle im Verkauf und Service punkten würden", weiß Kommunikationsexperte Ingo Vogel aus Esslingen. Der Autor des Buches "So reden Sie sich an die Spitze" empfiehlt Stellensuchern konkret zu werden, wenn es darum geht, was Sie für eine Stelle qualifiziert.

Ähnlich äußert sich Julia Laas, Leiterin Personalmarketing bei der Allianz Versicherungsgruppe. Als "wenig zielführend" erachtet sie eine Aussage wie: "Mich interessiert die Arbeit in VersicherungenVersicherungen." "Denn mich interessiert auch vieles", sagt sie. "Deshalb mache ich es aber nicht zu meinem Beruf." Stärker würde Laas interessieren, was genau den Bewerber an der Arbeit für ein Versicherungsunternehmen reizt und warum er sich für die Allianz entschied. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Dosiert Selbstvertrauen zeigen

Zu viel Konkretion kann auch schaden. Das war bei einer jungen Frau der Fall, die sich bei Neher als "Assistentin der Geschäftsführung" bewarb. Sie schrieb im Anschreiben: "Ich habe auf der Startseite Ihrer Webseite zwei Rechtschreibfehler entdeckt. Welche? Das sage ich Ihnen im Vorstellungsgespräch." "Die Frau müssen wir einladen", war die spontane Reaktion von Neher. Denn der neue Mitarbeiter sollte auch fit in Sachen Rechtschreibung sein. Zudem strahlte diese "kecke Formulierung" Selbstbewusstsein aus. Als Neher die Frau im Vorstellungsgespräch nach den Rechtschreibfehlern fragte, zeigte sich, dass diese gar keine waren. Damit war das Vorstellungsgespräch "gelaufen".

Personalberaterin Meera Gandbhir rät Bewerbern daher: "Lehnen Sie sich mit Ihren Selbstaussagen nicht zu weit aus dem Fenster. Spätestens im Vorstellungsgespräch merken die Personalverantwortlichen, ob sie tatsächlich so fit, kommunikativ und selbstsicher sind, wie behauptet."

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