Hier kommt HANA

HANA: Vision und Realität

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Das Hardware-Kleid für HANA

Zu haben ist HANA derzeit als Appliance, das heißt als vorkonfiguriertes Paket aus Hardware und Software. Entsprechende ServerServer haben beispielsweise DellDell, Fujitsu, Hewlett-Packard und IBM im Programm. Zertifiziert von Seiten SAPs sind dabei Intel-CPUs sowie Suse Linux als Betriebssystem. Färber zufolge wurde der HANA-Code für die Intel-Plattform optimiert. Mit Hilfe einer speziellen Vector-Unit in den Prozessoren lasse sich die Datenbearbeitung besser parallelisieren. Künftig soll das Appliance-Modell jedoch gelockert werden. Anwender sollen sich ihre Hardware selbst aussuchen können. Allerdings will SAP zuvor prüfen, ob die Server-Hardware auch für HANA geeignet sei, kündigt Färber an. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de

Umstieg auf HANA

Den Umstieg auf HANA will SAP seinen Kunden so einfach wie möglich machen. Es sei sichergestellt, dass jeder SAP-Code, egal wie stark er modifiziert sei, auf HANA laufe, versichert SAP-Vorstand Gerhard Oswald - vielleicht nicht optimal, aber auch nicht schlechter. SAP werde Services und Werkzeuge anbieten, um Modifikationen in den Anwendungen zu analysieren und für HANA anzupassen. Updates für HANA selbst soll es durch einfache Codetransporte geben, die in den Basiscode hineingeschoben würden. Oswald zufolge sei dabei der Aufwand geringer als bei den von den Applikationen bekannten Enhancement Packages. Ersetzt HANA eine bestehende Datenbank, handle es sich um eine typische DB-Migration, ergänzt Färber. Mit speziellen Werkzeugen soll es auf ein einfaches Entladen und Laden der Daten hinauslaufen. Schwierigkeiten durch SQL-Spezifika einzelner Datenbankanbieter erwartet der SAP-Manager nicht.

Anwender warten ab

Auf Seiten der Anwender sieht man das Thema HANA deutlich nüchterner. In den strategischen Investitionsplanungen spielt das System eine eher nachgeordnete Rolle, haben Umfragen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) in den vergangenen Jahren ergeben. Daran dürfte sich auch in der jüngsten Erhebung wenig ändern. Die aktuellen Zahlen ließen nicht darauf schließen, dass Anwender flächendeckend in HANA investierten, kommentierte Andreas Giraud, im Vorstand der DSAG verantwortlich für die Technik.

"Das Interesse ist zwar eindeutig geweckt", so Giraud. "Nur, unsere Anwenderunternehmen sind noch längst nicht so weit, um auf diesen Zug aufzuspringen." Vor allem aus Betriebs- und Business-Sicht seien noch Fragen offen. Dabei gehe es um Transformation und Investitionsschutz. "Ich wünsche mir für SAP-Anwender, dass der Mehrwert viel mehr über konkrete Einsatzszenarien demonstriert wird."

Das sieht SAP-Vorstand Oswald ähnlich. Nur das Argument ,schneller` funktioniere nicht, räumt er ein. Es gehe darum, was Unternehmen in ihren Prozessen ändern könnten. Dafür stellt der Manager den Kunden neue Anwendungen in Aussicht - Anwendungen, an die sich SAP bis dato nicht herangetraut habe.

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