Online-Handel boomt

Handelsverband befürchtet 2021 starken Anstieg der Insolvenzen

07.10.2020
Der deutsche Einzelhandel befürchtet im Zuge der Corona-Krise und des boomenden Online-Handels nach wie vor eine größere Pleitewelle.
Der deutsche Einzelhandel befürchtet im Zuge der Corona-Krise und des boomenden Online-Handels nach wie vor eine größere Pleitewelle.
Der deutsche Einzelhandel befürchtet im Zuge der Corona-Krise und des boomenden Online-Handels nach wie vor eine größere Pleitewelle.
Foto: nopnat - shutterstock.com

Mit den auslaufenden Lockerungen beim Insolvenzrecht zum Jahreswechsel sei von einer schlagartig höheren Insolvenzrate auszugehen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Dienstag, den 6. Oktober 2020, dem Nachrichtenportal Merkur.de. Der HDE hatte schon im Sommer gewarnt, dass die Corona-Krise das Aus für rund 50.000 Geschäfte bedeuten könnte.

Ende des Jahres 2020 endet nämlich die in der Corona-Krise beschlossene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. Die Bundesregierung hat überschuldeten Unternehmen, die jedoch nicht zahlungsunfähig sind, bis Ende 2020 eine Erleichterung gewährt. Bereits seit Anfang Oktober 2020 gilt zumindest wieder die Pflicht, bei Zahlungsunfähigkeit Insolvenz zu beantragen.

Trotz der Corona-Krise rechnet der HDE für das laufende Jahr 2020 mit einem Umsatz im Einzelhandel von knapp 552 Milliarden Euro - das wären rund 1,5 Prozent mehr als 2019. Es gebe gut laufende Branchen, aber auch sehr negativ betroffene, hieß es Ende September 2020. Getrieben werde das Wachstum vom Fahrradhandel, auch der Online- und Versandhandel sowie Baumärkte steigerten ihren Umsatz zuletzt deutlich.

Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) hatte im Sommer betont, dass Innenstädte es mit einem dreifachen Tsunami zu tun hätten: "Dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Corona-Pandemie". Zusammen sei das für den Handel eine Herausforderung, wie er sie vielleicht noch nie erlebt habe. (dpa/rw)

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