IT-Strategien der Top 100

Heiter bis Sparsam

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Der aus dem ursprünglichen Bereich Siemens Business Services (SBS) entstandene IT-Dienstleister muss seine Leistungen nach wettbewerbstauglichen Konditionen anbieten und übernimmt im Zuge eines Rahmenvertrages mit dem globalen IT-Verantwortlichen Matthäus‘ zentraler IT-Organisation derzeit schrittweise den Betrieb der gesamten IT-Infrastruktur und aller Services.

Zentral verfasste Vorlagen für die Einzelverträge von SIS mit den einzelnen Siemens-Bereichen sorgen dafür, dass die dezentralen Einheiten so gut wie keinen Gestaltungsspielraum beim Einkauf von IT-Leistungen haben.

Siemens-IT-Tochter SIS standardisiert

Die Bestandsaufnahme für das Projekt wurde im europäischen Raum nach etwa einem Jahr im Herbst des letzten Jahres abgeschlossen. Darauf folgte die komplette Übernahme der IT, bestehender Verträge und der Servicemitarbeiter durch SIS. In Europa ist diese Umstellung seit Anfang dieses Jahres 2007 so gut wie abgeschlossen. In den nordamerikanischen Standorten ist bereits die Hälfte in die Zentralverwaltung der Infrastruktur übernommen worden. Derzeit läuft die dritte Projektphase, in der die Siemens-IT-Tochter Standardleistungen für den Konzern entwickelt. Drei Viertel der neu konzipierten IT-Services sind bereits zentral abgenommen, heißt es in München. Nun müssen sich die neuen Standard-IT-Dienste im richtigen Leben bei Benutzertests bewähren.

Tönnies von Donop hält den Trend zur Zentralisierung für sinnvoll, um die IT auf die nächste Evolutionsstufe zu heben. "Wenn sie Standardisierung und VirtualisierungVirtualisierung erreichen wollen, muss die dezentrale IT an Einfluss verlieren." Doch neben den technologischen Chancen und der Möglichkeit, Budgets und Ressourcen effizienter zu verwalten, sehen Experten noch einen dritten Treiber für die Zentralisierung: die steigende Anzahl von Regularien, die Unternehmen beachten müssen. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

"Auch das Thema ComplianceCompliance treibt die Zentralisierung zwangsläufig voran", bemerkt IDC-Analyst Frank Naujoks. Schließlich erfordern gesetzliche Regelungen wie die Sarbanes-Oxley-Vorschriften oder die europäische Finanzberatungsrichtlinie MiFID, dass Unternehmen sämtliche Vorgänge lückenlos dokumentieren können. Alles zu Compliance auf CIO.de

Und da die IT aus einem Großteil der Geschäftsprozesse nicht mehr wegzudenken ist und elektronische Archive inzwischen genauso zuverlässig wie ein Aktenschrank zu einem Nachweis eines Vorgangs führen müssen, wird sich der Wunsch nach zentraler Kontrolle von Systemen und Daten in Zukunft noch verstärken.

2. Standardisierung

Der Umstieg auf Standardtechnologie ist nach wie vor nur selten eine Entscheidung für technologische Innovationen. Oft ist der Kostendruck der Treiber, um zu aufwendig zu pflegenden Eigenentwicklungen Abstand zu gewinnen.

Bei der Deutschen Telekom AG ist allerdings derzeit zu beobachten, wie diese Entwicklung mit einer rasanten Neuausrichtung des Geschäfts korrespondiert. Schon zu Beginn der Amtszeit von CIO Peter Sany vor anderthalb Jahren war klar, dass Standardtechnologien billiger zu betreiben sind als die historisch gewachsene Systemlandschaft der Bonner. Erste Entscheidungen zur Einführung von Standardhard- und -software wurden damals getroffen.

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