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WERKSTATTBERICHT VOICE OVER IP

Heraus kamen Sprachschnipsel

Vier Telefone und ein Echo

Vor einem Jahr war die Koehler-Gruppe mit ersten Tests gestartet. Es ging um vier Telefonapparate, die per Netphone mit Voice over IP versorgt werden sollten. Der Maschinenpark konnte jedoch bis zuletzt aufgrund der Analogtechnik nicht eingebunden werden. „Zudem war die Qualität nicht mit unseren jetzigen Telefonen zu vergleichen“, so Fischer. Echos seien immer wieder aufgetreten, was der gelernte Industriefachwirt auf die vielen Netzwerkstationen und Hubs schiebt, die die Sprachdaten auf dem Weg zum Telefonpartner überbrücken müssen.

Der Quality of Service sei in solchen Fällen die Ursache für die Probleme, heißt es bei der Telekom – also das Management der Daten, die sich durch das Netzwerk zwängen. Räumt der Netzwerker den Telefondiensten nicht die erste Priorität ein und verschicken Mitarbeiter parallel riesige Datenpakete, dann sind demnach solche Fälle nicht auszuschließen. „Bei Koehler ging es sehr stark um die Integration – Sprache als Dienst in der IT-Anwendung“, sagt Fritz Steinbrunner, verantwortlicher Solution Account Manager bei T-Systems. Die Migration auf eine neue Welt gehe allerdings nicht auf einen Schlag, innerhalb von zwölf bis 18 Monaten wäre mehr möglich gewesen, so der Telekom-Mann. Sein Vorschlag: die Voice-over-IP-Welt neben der „alten Technologie aus Modem und Maschinenpark“ nebenher laufen zu lassen. Das war Koehler-Mann Fischer zu teuer.

Migration war zu schwierig – Schlussstrich

Doch nicht nur hartnäckige Echos waren das einzige Problem. Es war unklar, wie die Umstellung der alten Anlage auf die neue Software bewerkstelligt werden sollte. Für die Zeit der Migration sollte die konservative Technologie in der Lage sein, der Software weiterzugeben, ob ein Anschluss frei ist, ob jemand spricht oder nicht da ist. Auch hierfür fand die Telekom bis zuletzt keine Lösung. Die bisherigen Telefone basieren auf der DECT-Technik, die sich zudem offensichtlich nicht mit dem WLAN-Netz bei Koehler vertragen: „Das Roaming, also die Nutzung der Telefone in anderen Netzwerken als WLANWLAN, funktioniert noch nicht“, konstatiert Fischer, der aus der Summe der Probleme nur den vorläufigen Schlussstrich ziehen kann. Alles zu WLAN auf CIO.de

Seine nüchterne Analyse hat sich auch beim TK-Konzern Siemens herumgesprochen: Die Manager des Voice-over-IP-Anbieters wollen Fischer in einem vierwöchigen Test beweisen, dass die Lösung trotz Wartungskosten wirtschaftlich sinnvoll ist. Fischer dazu: „Bis Ende des Jahres muss ich unserem Vorstand für zentrale Dienste Bruno O. Schwelling einen Vorschlag zu diesem Thema machen. Derzeit tendiere ich zum Abwarten – ich will ja nicht vom Regen in die Traufe kommen.“

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