IT-Budgets wachsen um sechs Prozent

IDC: IT-Trends im kommenden Jahr

03.12.2004
Von Detlef Scholz
Das aktuelle Jahr hat ein moderates Wachstum von voraussichtlich fünf Prozent bei den IT-Ausgaben gebracht. Dieses wird dennoch im kommenden Jahr zu heftigen Turbulenzen im gesamten IT-Markt mit Konsolidierung und Neuausrichtung in allen Sektoren führen. Der Markt soll dabei um sechs Prozent zulegen. Das folgt aus einem Jahresausblick des Marktforschers IDC.

Das prognostizierte, bescheidene Wachstum im nächsten Jahr bei den Investitionen in IT-Equipment wird den Druck auf die Anbieter konstant halten. Sie sind gezwungen, die Kosten zu senken und Segmente mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten ins Visier zu nehmen. Zudem müssen sie laut IDC hochwertige Lösungen anbieten.

Die Voraussage von sechs Prozent Umsatzsteigerung setzt ein verbessertes beziehungsweise starkes Wachstum in den USA und den aufkommenden Märkten in Osteuropa, China und Indien voraus. Zu regelrechten Wachstumskämpfen wird es in Japan und Lateinamerika kommen. Die Prognose für die Entwicklung der IT-Märkte in Westeuropa ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Analysten erwarten jedenfalls unter allen Regionen hier das schwächste Wachstum.

Der Trend der IT in Richtung auf eine dynamische Umgebung mit verbesserter Effizienz und verfeinerter Reaktionsfähigkeit ("responsiveness") wird laut IDC anhalten. Das führt zu Investitionstätigkeiten und Folgen in verschiedenen Segmenten: Die Hersteller von Hardware für Geschäftsanwendungen werden einem starken Preisdruck ausgesetzt sein. Sie stehen unter dem Zwang, High-Tech-Anwendungen als Massenartikel zu produzieren. Die wachsende Akzeptanz von Blade-Servern wird den Druck auf den gesamten Server-Markt erhöhen. Das Speichersegment wird von einer Preis-Erosion durch preisgünstige Laufwerke hoher Kapazität geprägt werden. Für den Halbleitermarkt sagt IDC eine Bereinigung in der ersten Jahreshälfte mit einer anschließenden leichten Erholung voraus.

Gesucht: Die "Killer-Plattform"

Im Bereich der Infrastruktur-Software werden die Hauptakteure wie IBMIBM, HPHP, Sun und EMC die Akquisition kleiner und größerer Unternehmen fortsetzen. So füllen sie ihre Software-Portfolios auf und schaffen eine Plattform für eine vollständige dynamische Infrastruktur. Auch weitere unabhängige Infrastruktur-Anbieter wie MicrosoftMicrosoft, CA und Novell werden durch Aufkäufe, Fusionen und Allianzen ihre Angebotspalette erweitern. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Der 100-Milliarden-Dollar-Markt für Anwendungen wird sich vom Wettbewerb um die Entwicklung einer "Killer-Applikation" fortbewegen. Anbieter wie SAPSAP, OracleOracle und People-Soft sowie Middleware-Hersteller wie IBM und BEA werden stattdessen darum ringen, die "Killer-Plattform" für Anwendungen zu definieren und zu besitzen. Für Microsoft, in diesem Jahr mit dem beabsichtigten Aufkauf von SAP gescheitert, sagen die Marktauguren eine riskante Akquisition 2005 voraus. Auf diese Weise will das Unternehmen seine Position in dem Gerangel um die "Killer-Plattform" stärken. Auch das stark fragmentierte Segment Daten- und Informationsmanagement wird sich 2005 neu gruppieren. Firmen wie IBM, Oracle, Microsoft, Software AG, Open Text und EMC werden die Konsolidierungstendenzen vorantreiben, um das große Problem des Zugangs zu den geschäftlichen Informationen anzugehen. Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

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