Retail IT


PayPal, Google Wallet & Co.

Illusion vom Bezahlen mit dem Smartphone

20.03.2012
Von Hartmut Wiehr

In Deutschland soll das kontaktlose Bezahlen mit Paypass seit Oktober in allen 446 Douglas-Parfümerien sowie 700 Filialen von Hussel, Christ, Thalia und Applerath-Cüpper möglich sein.

Angriff auf die Banken

Manche Beobachter der IT-Szene sprechen bereits von einer "Über-Digitalisierung“ der modernen Welt. In der Retail-Branche könnte es in diese Richtung gehen, wenn man sich die verschiedenen Aussagen zur "dynamischen Entwicklung bei den Bezahlsystemen“ vergegenwärtigt und sie auf ihre Umsetzung im Alltag des Handels abklopft.

Auch auf der deutschen Retail-Messe EuroCIS, die Ende Februar in Düsseldorf stattfand, war das Thema präsent. Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, sagte anlässlich der Veranstaltung: "Nicht jedes System wird sich am Markt durchsetzen, viele Angebote sind derzeit noch in einer Pilotphase oder müssen als Laborprojekt eingestuft werden. Für eine Investitionsentscheidung ist es daher oft noch zu früh, wenn nicht der unbedingte Anspruch einer Technologieführerschaft besteht.“

Mastercard ist ebenfalls in den "Zukunftsmarkt" für kontaktloses Bezahlen eingestiegen. In den USA gibt es schon bekannte Retailer, die mitmachen.
Mastercard ist ebenfalls in den "Zukunftsmarkt" für kontaktloses Bezahlen eingestiegen. In den USA gibt es schon bekannte Retailer, die mitmachen.
Foto: Mastercard

Tromp sprach auch von einer vorherrschenden "Girokonto-Kultur“ in Deutschland: "Im Unterschied zu Ländern ohne eine etablierte Bankenstruktur wird neuen Anbietern damit der Start in den Massenmarkt erschwert. Denn letztlich muss am Ende des Tages ein Abgleich mit dem Bankkonto stattfinden. Und dies ist nur zu den Bedingungen der Kreditwirtschaft möglich.“

Es sei deshalb wichtig, "neben den bankengetriebenen Verfahren auch bankenunabhängige Bezahlsysteme zu haben, die nicht den Wirtschaftlichkeitsanforderungen der BankenBanken unterliegen“. Top-Firmen der Branche Banken

Ob eine solche Entwicklung im Interesse der Kunden wäre, sei dahingestellt. Oder muss man wirklich immer wieder das Rad neu erfinden?

Zur Startseite