BI-Software immer besser genutzt

Immer weniger Shelfware

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Unternehmen lassen Business Intelligence (BI)-Software in geringerem Ausmaß in Regalen verstauben als bisher. Das ist einer der überraschenden und positiven Trends, die der unabhängige Analyst Nigel Pendse in seiner aktuellen BI-Umfrage ausmacht.

Vor einiger Zeit hatten viele Firmen dem Analysten noch von enormen Mengen an nicht verwendeter Lizenz-Software berichtet. Nun ist der Anteil so genannter "Shelfware" auf unter ein Fünftel gefallen. "Das erscheint mehr als akzeptabel", so Pendse. Er hoffe, dass dies tatsächlich als Hinweis auf eine realistischere BI-Einkaufspolitik der Unternehmen gedeutet werden könne.

Als ebenfalls überraschendes Ergebnis stellt Nigel Pendse fest, dass mehr als 60 Prozent der Unternehmen nach wie vor 32-bit-BI-Applikationen auf 32-bit-Servern einsetzen. Nur 28 Prozent der BI-Anwendungen laufen in vollem 64-bit-Modus. Das sei insofern verblüffend, weil BI-Anwendungen eine besonders schnelle Perfomance benötigen. Das würde sich besser mit 64-bit-Architekturen erreichen lassen, da diese mehr als ausreichend Speicherplatz für das zu verarbeitende Daten-Material bieten würden. Anscheinend halten viele Anwender die 64-bit-Lösungen indes für noch nicht ausgereift genug. Jedenfalls seien in der Gruppe, die die leistungsstärkeren Architekturen einsetzt, die Beschwerden über Unzuverlässigkeit deutlich lauter als in der der anderen Gruppe, so Pendse.

Zu langes Warten auf Antworten von der Datenbank

Stetig, aber langsamer als erwartet, wächst die Zahl der Anwender von BI-Extranets. Er stieg in den vergangenen beiden Jahren von 15,6 über 19,3 auf 20,5 Prozent. Prophezeiungen eines Wachstums auf 47 Prozent im kommenden Jahr hält Pendse für "ausufernd optimistisch".

Neben diesen unerwarteten Befunden bestätigt Pendses Umfrage einige aus den vergangenen Jahren bereits bekannte Trends. So wenden nur wenige Mitarbeiter BI-Applikationen im Arbeitsalltag tatsächlich
an - Pendse beziffert den Anteil auf lediglich 8,2 Prozent. Als größtes Problem machen die Anwender nach wie vor zu langsame Rückmeldung der Datenbanken auf Anfragen aus. Knapp ein Fünftel nannte dies als eines der gravierendsten Probleme. Wenig zuversichtlich stimmt Pendse, dass die Unternehmen immer weniger geneigt sind, vor dem Kauf von BI-Tools verschiedene Anwendungen zu testen.

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