Infineon

In aller Feindschaft

11.02.2008
Von Eva Müller und Ursula Schwarzer

Inzwischen ist es gelungen, einige Ersatzaufträge hereinzuholen und die Com-Defizite einzudämmen. Ziebart kaufte das Logikgeschäft vom US-Chiphersteller LSI und übernahm damit dessen Handygroßkunden Samsung. Darüber hinaus konnte er bei LG, AppleApple und Nokia den Fuß in die Tür stemmen. Alles zu Apple auf CIO.de

Allerdings sind die Abkommen nur Hoffnungswerte. Zunächst muss Infineon kräftig in die Entwicklung der kundenspezifischen Designs investieren, obwohl keiner weiß, ob die neuen Mobiltelefone auch den Geschmack der Kunden treffen. "Da sind wir auf Gedeih und Verderb den Herstellern ausgeliefert", konzediert Ziebart.

Noch also bleiben die Konzepte für eine gesicherte Zukunft von Com im Vagen, noch sind die Pläne für die Tochter Qimonda nicht realisiert. Wie gut, dass zumindest der dritte Bereich, die Automobil- und Industrietechnik (AIM) mit einem Umsatzanteil von 35 Prozent, in seinem Kern ordentlich verdient.

In der Welt der IndustrieIndustrie fühlen sich die bayerischen Techniker wohl. Das Geschäft ist weniger hektisch als in der Telekom- und der Computerbranche. Das Denken in langen Zyklen kommt den meist Siemens-sozialisierten Ingenieuren zupass. Sie arbeiten eng mit Auftraggebern wie BMW, Daimler oder ABB zusammen und entwickeln Produkte, die keinen Vergleich scheuen müssen. Top-Firmen der Branche Industrie

Mit seinen 8,6 Prozent Marge gehört AIM jedoch nicht zu den Besten der Branche; sogar kleinere Konkurrenten erwirtschaften mehr als doppelt so hohe Gewinne. Um effizienter arbeiten zu können, müsste der Konzern entweder drastisch sparen oder durch eine Übernahme höhere Skalenerträge erzielen.

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