Kostensenkungen im Fokus

In den Amtsstuben ist Open Source gefragt

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Als Hindernisse für den Einsatz von Open Source gelten nicht nur knappe Personalressourcen, sondern auch technische Bedenken. So befürchten manche Beamte mangelnde Interoperabilität mit der bestehenden IT-Infrastruktur, weil kommerzielle Produkte häufig proprietäre Austauschformate nutzen.

Nach Angaben der Fraunhofer-Gesellschaft verfolgen knapp sechs von zehn Behörden mit der Umstellung auf Open Source eine mittel- oder langfristige IT-Gesamtstrategie, die darauf abzielt, systematisch betriebskritische Teile der IT-Landschaft auf quelloffene Software zu migrieren. Gleichzeitig geben die Autoren der Studie an, für 56 Prozent der Befragten stellten quelloffene Anwendungen eine Ergänzung der IT dar. Das bezieht sich vor allem auf Office-Anwendungen, IT-Infrastruktur oder Telefonanlagen und Desktop-Systeme.

Die Forscher wollten außerdem wissen, wie viel Prozent ihres Ergebnisses die Anbieterfirmen mit Open Source Software erwirtschaften. 55 Prozent der befragten Unternehmen, die entsprechende Produkte oder Dienstleistungen verkaufen, erzielen mehr als ein Viertel ihres Umsatzes damit. 18 Prozent der befragten Firmen sind praktisch vollständig von Open Source abhängig. Öffentliche Verwaltungen beauftragen vor allem kleine und mittlere regionale Firmen.

Open-Source-Einsatz ohne Wirkung auf die Region

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation zieht das Fazit: "Rückblickend haben sich die Entscheidungen, die anfangs teilweise mit Skepsis und Verwunderung aufgenommen wurden, Open Source in der öffentlichen Verwaltung einzusetzen, gelohnt".

Das Fraunhofer-Institut zeigt sich in der Studie als offener Verfechter von Open Source. Inwieweit der Appell der Forscher Gehör findet, bleibt abzuwarten - erst vor wenigen Wochen hat der Berater Techconsult in einer Studie festgestellt: "Das Ergebnis zeigt, dass die in den MedienMedien oft herausgehobenen Referenzinstallationen der öffentlichen Verwaltung in München und Schwäbisch-Hall keine besonderen Auswirkungen auf die gesamte Region haben." Top-Firmen der Branche Medien

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