Strategien


Methode Concept Sprints von McKinsey

In fünf Phasen zur Innovation

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Concept Sprint nennt McKinsey einen Workshop, der in fünf Phasen ein innovatives Produkt generieren soll. Vorbild ist eine Methode von Google.
  • Die fünf Phasen eines Concept Sprints umfassen Verstehen, Konzeptualisieren, Abstimmen, Bauen und Validieren
  • Laut McKinsey konnte ein Healthcare-Konzern seine Produktivität nach diesem Muster um 30 Prozent steigern
Die sogenannten Concept Sprints von McKinsey erstrecken sich über fünf Phasen.
Die sogenannten Concept Sprints von McKinsey erstrecken sich über fünf Phasen.
Foto: McKinsey

An Ideen mangelt es Unternehmen nicht, aber an der Fähigkeit, sie umzusetzen. Mit sogenannten Concept Sprints will McKinsey das ändern. Die Workshops beinhalten fünf Phasen und orientieren sich an den Ventures Design Sprint von Google. In dem Papier "How concept sprints can improve customer-experience innovationinnovation" erläutert McKinsey das Vorgehen. Alles zu Innovation auf CIO.de

Phase 1: Verstehen

Zunächst geht es darum, möglichst viel Wissen über die potenziellen Kunden zu sammeln und diese zu verstehen. Dafür müssen sich die Konzept-Sprinter folgende Fragen stellen: Was motiviert Kunden, welche Ziele haben sie, welches Verhalten zeigen sie? Was erleben sie als frustrierend, was als beglückend? Die Informationen dazu müssen Analysen aus bisherigen Kundendaten liefern.

Auf dieser Basis entwerfen die Sprinter sogenannte Personas, das sind Nutzermodelle, die eine Zielgruppe in ihren Merkmalen charakterisieren. Außerdem entwerfen die Sprinter eine Customer Journey. Am Schluss des ersten Tages steht ein "Opportunity Statement", die Vision der Lösung oder des Produktes, das das Unternehmen künftig anbieten will.

Phase 2: Konzeptualisieren

Die zweite Phase erinnert an klassisches Brainstorming, allerdings will McKinsey zielgerichteter vorgehen. Jeder Sprinter entwickelt für sich selbst ein Konzept für die gesuchte Innovation, im Anschluss wählt das gesamte Team die drei bis vier besten Konzepte aus und überlegt, wie die Customer Journey rund um das entstehende Produkt aussehen soll.

Hierfür können externe Experten sowie ausgesuchte, wichtige Endkunden mit ins Boot geholt werden. Die Sprinter wollen übergreifende Themen identifizieren und herausfinden, welche Chancen sie verfolgen können. Was immer hilft, ist ein Blick auf den Wettbewerb. Die Sprinter fragen sich: Was machen welche Konkurrenten besser, und wie erreichen sie das?

Phase 3: Abstimmen

Phase drei startet, wenn das Team die besten Ideen gekürt hat und diese ausformulieren will. Diese Phase kreist um folgende Fragen: Welche mögliche Variante ist die beste für unsere Zielgruppe, wie können wir sie dem Business "verkaufen", und wie können wir sie technisch umsetzen?

McKinsey rät, mit Storyboards zu arbeiten, also das Konzept beziehungsweise die Idee als zeichnerische Darstellung zu visualisieren. Diese visuelle Darstellung sollte die verschiedenen Einzelelemente des Ganzen behandeln. Je detaillierter und klarer, umso geringer die Gefahr falscher Vorstellungen.

In Phase drei behandeln die Sprinter auch den Return on Investment (ROIROI), den sie mit dem neuen Produkt für realistisch halten. Sie müssen beziffern, welche Wertschöpfung sie sich versprechen und warum. Alles zu ROI auf CIO.de

Phase 4: Bauen

Mit der vierten Phase wird das neue Produkt oder Angebot konkret. Die Sprinter designen und testen einen Prototypen. Als Tester agieren idealerweise Kunden. Die Sprinter erstellen die technische Roadmap für die Produktion.

Phase 5: Validieren

In der fünften und letzten Phase überarbeiten die Sprinter den Prototypen anhand der Test-Ergebnisse. McKinsey betont, dass alle Tests sorgfältig dokumentiert werden müssen.

Dann besprechen die Sprinter mit allen, die am neuen Produkt beteiligt sind, wie es weitergeht. Im Zentrum stehen Fragen der technischen Produktion, aber auch der Präsentation vor allen Stakeholdern im Unternehmen.

McKinsey führt das Beispiel eines Healthcare-Unternehmens an, das diese fünf Phasen durchlaufen hat. Die Firma habe ihre Produktivität um 30 Prozent steigern und ihre IT-Kosten um 25 Prozent senken können.

Zur Startseite