Politik blockt Open Data ab

Infos über Staus und Hundekottüten

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Und zum Schluss haben auch die Bürger selbst Vorteile durch Open Data: Sie können selber nach für sie wichtigen Informationen suchen, ohne auf die oft knapp bemessenen Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten der Behörden Rücksicht nehmen zu müssen. Und für sie gewinnen öffentliche Institutionen über Open Data die Transparenz, deren Fehlen in den vergangenen Wochen und Monaten so oft bemängelt wurde.

Allerdings, berichtet Axel Drengwitz aus seiner Beratungspraxis als Experte für die Themen E-Government und Open Data, machen zwei Phänomene aus dieser eigentlich typischen Win-Win-Situation für Bürger auf der einen sowie Politiker und Behörden auf der anderen Seite ein schwieriges Unterfangen.

Viele Politiker haben kein Interesse an Transparenz

Zunächst einmal, meint Drengwitz, hätten nur wenige Politiker überhaupt stets Interesse an Transparenz. Die Gefahr, auch das zeigen jüngste Beispiele von Guttenberg bis Wulff, dass persönliche Verfehlungen oder Fehler durch die Offenlegung von Daten ans Tageslicht kommen, sind einfach zu groß.

Auch die Informationen, die man zum Beispiel durch das Verknüpfen unterschiedlicher Datenquellen aus Haushalten ziehen könnte, seien für Politiker eine potenzielle Gefahrenquelle. Insofern bedürfe es eines kulturellen Wandels, meint Drengwitz, um das Ziel der Transparenz überall zu verankern.

Ein Paradigmenwechsel sei auch bei den Behörden nötig. "Die sehen sich oft noch nicht als Dienstleister, sondern als Institution, die für Recht und Ordnung sorgt", meint der Berater von Steria Mummert.

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