Arvato Systems

"Irren ist innovativ"

02.07.2007
Von Frank Grünberg

Innovationen am Fließband

Leichter gesagt als getan. Pesch erinnert sich genau daran, wie er 2004 vor seine Belegschaft trat, um sie aufzufordern, ihre Ideen vorzutragen. "Ich habe anfänglich nur drei Leute dazu motivieren können", sagt er. "Aber die gesamte Organisation hat natürlich zugeschaut." Erst langsam wuchs bei den Mitarbeitern das Vertrauen, dass Pesch diejenigen, die Mut und Initiative zeigten, nicht gegen die Wand laufen ließ. Entscheidend war, dass sich eine der Ideen durchsetzen konnte.

Andere Ideen, die sich nicht realisieren ließen, dürften allerdings nicht als Makel auf die Ideengeber zurückfallen. "Um innovativ zu sein, muss ich ein richtiges Maß an Fehlertoleranz entwickeln", weiß Pesch heute. "Erst dann beteiligt sich eine Organisation an diesem Innovationsprozess." Inzwischen hat er ihn in den Alltag bei Arvato Systems integriert. "Heute kann ich aus einem Portfolio von zehn laufenden Projekten schöpfen." Jedes Jahr kommt mindestens ein neues Projekt hinzu.

Erste Erfolge haben sich ebenfalls eingestellt. So beauftragte Microsoft sein Unternehmen mit der Online-
Distribution des neuen Betriebssystems Windows Vista. Privatkunden, die ein Update des Systems über
einen E-Shop ordern, bekommen es automatisch mit Arvato Systems zu tun. Aber nicht nur der E-Shop
kommt aus Gütersloh. Die Arvato AGArvato AG wickelt auch alle transporttechnischen und lizenzrechtlichen Dinge ab.
"Wir haben im Softwarebereich den größten und bedeutendsten Kunden gewonnen, den man sich in diesem Segment vorstellen kann", freut sich Pesch. "Hätte uns das jemand vor zwei Jahren gesagt, hätten wir ihn wahrscheinlich ausgelacht." Schon bald soll die Zusammenarbeit, so der Geschäftsführer, sogar ausgeweitet werden und Arvato Systems die zunächst regionale begrenzte Distribution weltweit übernehmen. Top-500-Firmenprofil für Arvato AG

Auf die erste Killerapplikation aus dem eigenen Haus wartet Pesch allerdings noch. "Eine InnovationInnovation, die so einschlägt, dass jeder von uns spricht", lautet seine Vision. Und trotz der großen Dynamik gibt er sich und seinen Mitarbeitern noch ein wenig Zeit. "Wenn wir das in den nächsten drei Jahren schaffen, wäre ich sehr zufrieden." Alles zu Innovation auf CIO.de

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