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Dank Digitalisierung

IT-Berater für Banken sind gefragt

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wer als IT-Berater für Banken arbeitet, muss nicht nur die Bankprozesse verstehen, sondern auch neu denken. So sind Markus Lederle und seine Kollegen von Fiducia & GAD IT als digitale Botschafter bei Volks- und Raiffeisenbanken in ganz Deutschland unterwegs.
Markus Lederle
Markus Lederle
Foto: Fiducia & GAD

Markus Lederle ist einer von 160 IT-Beratern, die für die Fiducia & GAD IT, dem IT-Dienstleister für die genossenschaftliche Finanzgruppe unterwegs sind. Nach dem besonderen Charakteristikum seines Berufs befragt, nennt Lederle spontan: "Ich bin immer unterwegs - heute am Bodensee, morgen an der Ostsee." Durchschnittlich 20 bis 30 Tage dauert ein reguläres Projekt, unterteilt in zehn bis 15 meist zweitägige Beratungstermine.

Dann geht es weiter zur nächsten Bank - was selbstverständlich nicht jedermanns Sache ist. Deshalb rät René Ölschlegel, Personalreferent Recruiting bei der Fiducia & GAD, sesshaften Menschen, denen die Reiselust nicht im Blut liegt, von einer Bewerbung ab. Ermuntern hingegen will er eine andere Zielgruppe: "Wir freuen uns über jede weibliche Bewerbung, weil wir den Frauenanteil von derzeit etwa 25 Prozent kontinuierlich erhöhen wollen."

Da alle rund 1000 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken ihre eigene Geschäftsstrategie verfolgen und aufgrund regionaler Gegebenheiten auch unterschiedliche Ansprüche an Software haben, ist der Beratungsbedarf hoch. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Beraterteam bei Fiducia & GAD um 30 Prozent vergrößert. Persönliche Vor-Ort-Beratung ist zum Beispiel bei der Optimierung der bankeigenen Homepage gefragt, wofür es gerade in kleineren Instituten oft am nötigen Know-how fehlt. Oder wenn die Entscheidung ansteht, die Pflege der Homepage oder das Prozessmanagement strategisch an die Fiducia & GAD auszulagern.

Mittlerweile haben rund 100 Volks- und Raiffeisenbanken ihren Web-Auftritt in die Hände des Outsourcing-Teams gelegt. Einigen dieser Kunden war vorab nicht klar, dass der Online-Kanal zu einer vollwertigen virtuellen Geschäftsstelle ausgebaut werden kann. Der persönliche Kontakt zu den IT-Beratern eröffnete auch neue Einsichten: "Erst die Analysen und Gespräche im Rahmen unserer Beratung brachten dieses enorme Potenzial, mehr Kundennähe im digitalen Raum zu gewinnen, bei den BankenBanken an den Tag", berichtet Berater Lederle. Top-Firmen der Branche Banken

Denken wie die Banker

Daniel Herpertz
Daniel Herpertz
Foto: Fiducia & GAD

Daniel Herpertz, gelernter Banker und bis vor zwei Jahren selbst als Berater unterwegs, leitet heute einen Teil der beratungsmannschaft. Profunde Branchenkenntnisse sind in seinen Augen eine Grundvoraussetzung für den Start einer erfolgreichen Berater-Karriere bei der Fiducia & GAD. Das heißt aber nicht zwingend, dass jeder künftige Berater eine Bankfachlehre absolviert haben muss. Im Gegenteil: Auch branchenfremde Absolventen, etwa Master für Wirtschaftswissenschaften oder Absolventen einschlägiger dualer Studiengänge mit IT-Know-how und Interesse an der Kreditwirtschaft, sind willkommmen.

Das notwendige bankfachliche Detailwissen erwerben die angehenden Berater während einer sechs- bis zwölfmonatigen Einarbeitungszeit, in der ihnen ein Pate zur Seite steht und sie die erfahrenen Kollegen begleiten. Je nach individuellen Voraussetzungen und persönlicher Präferenz bietet die Fiducia & GAD unterschiedliche Stellen zum Beispiel im Aktiv- oder Passivgeschäft, den Vertriebskanälen, Controlling, Meldewesen oder Beratung zur IT-Plattform.

Bei einem ehemaligen Kreditberater, der sich beruflich zum Berater bei der Fiducia & GAD umorientiert, liegt es beispielsweise nahe, sich auf Prozesse im Aktivgeschäft zu bewerben. Ein studierter Wirtschaftsinformatiker hingegen fühlt sich vermutlich bei Beratungsthemen im Umkreis der IT-Plattform besser aufgehoben.

Digitale Kompetenz verbreiten

Und wie tiefgehend muss das IT-Know-how der Bewerber sein? "Programmieren braucht man nicht zu können", sagt Herpertz. "Wesentlich ist vielmehr die übergeordnete Sicht auf die IT-Architektur und ihre funktionellen Möglichkeiten zur Optimierung von Bankprozessen. Unentbehrlich ist auch die Begeisterung für neue digitale Trends, denn die gilt es ja in die Banken hineinzutragen."

Berater Lederle bildet unter anderem Mitarbeiter in Volks- und Raiffeisenbanken zu so genannten Digital Tigern aus, die die erworbene digitale Kompetenz als Multiplikator im eigenen Haus weiterverbreiten. Auf diese Weise lernen die Genossenschaftsbanken immer besser, wie ihre digitale Kundschaft zu denken.

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